Dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in Gilching-Argelsried haben die Gemeinderäte endgültig zugestimmt - allerdings mit dem kritischen Hinweis darauf, dass man die geplante Treppenbreite am östlichen Zugang von nur 1,60 Metern weiterhin für "völlig unzureichend" hält. Denn dafür werde diese Station zu stark frequentiert. Zudem ist die Gemeinde nicht bereit, sich an zusätzlichen Kosten von 300 000 Euro zu beteiligen. Diesen Betrag müsste die Kommune bei weiteren Wünschen zum Umbau übernehmen. Das wären zum Beispiel ein verlängertes Bahnsteigdach oder einen weiteren Zugang. Darauf wird nun aus Kostengründen verzichtet. Das geschieht aber vor allem deshalb, um nach vielen Jahren des Wartens die Chance zu nutzen, den Bahnhof für Behinderte, Senioren und Eltern mit Kinderwagen endlich besser zugänglich zu machen.
Mit dem Wunsch nach einem barrierefreien Ausbau war die Gemeinde trotz etlicher Anträgen und Unterschriftenaktionen beim Bahnkonzern lange Zeit auf taube Ohren gestoßen. "Wir haben nicht mal ein Signal erhalten", sagte dazu Bürgermeister Manfred Walter (SPD) in der Ratssitzung. Doch jetzt setze die Bahn einen stark unter Druck. Es müsse nun "ganz schnell gehen", dem Plan nach den Richtlinien der Bahn zuzustimmen. Der Bahnkonzern sei eben ein "schwieriger Verhandlungspartner", meinte der Rathauschef. Noch deutlicher wurde SPD-Fraktionschef Michael Rappenglück: Er sprach von "unfreundlichen und geharnischten Schreiben" seitens der Bahn und einem "erpresserischem Verfahren", weil sich die Gemeinde strikt nach den Vorgaben und dem Terminplan des Unternehmens richten muss - wenn sie bis 2018 den barrierefreien Ausbau der Station erreichen will.
Seit langem beschweren sich Fahrgäste und vor allem ältere Menschen über die marode und sehr steile Treppe am Bahnhof Argelsried. Äußerst beschwerlich sind diese Zustände auch für die Bewohner des Seniorenwohnheims, das direkt am Bahnhof liegt.