In das ehemalige Hotel Thalmeier in der Sonnenstraße 55 in Gilching werden Anfang Oktober die ersten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge einziehen. Das kündigte die Caritas-Bereichsleiterin für Stationäre Jugendhilfe, Sandra Bartmann, am Montag an. Hierzu lädt der Wohlfahrtsverband am Mittwoch, 21. September, um 19 Uhr die Anwohner und interessierte Bürger zu einem Informationsabend in das Gebäude ein, das sich nun "Caritas-Jugendhaus" nennt. Neben Bartmann wird sich auch der künftige Einrichtungsleiter Frank Woltmann vorstellen und das Betreuungskonzept erläutern. Zudem können die Besucher das umgebaute Haus, das sich in der Nähe der S-Bahnstation Neugilching befindet, bei einem Rundgang kennenlernen. In dem Jugendhaus werden bis zu 30 männliche Asylbewerber wohnen, die allein aus Ländern wie Afghanistan, Eritrea, Syrien oder Somalia gekommen sind.
Man wolle den Flüchtlingen eine "neue Heimat bieten", heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Caritas. Die Jugendlichen, die bald in die Unterkunft einziehen, seien bereits "in Schule und Ausbildung" und würden von Sozialpädagogen, Psychologen und Erziehern "auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet". Manche benötigten wegen ihrer Traumatisierung eine intensivere Betreuung. Sie besuchen laut Caritas in der Regel eine Klasse für berufsschulpflichtige Asylbewerber und Flüchtlinge an der Berufsschule, um Deutsch zu lernen und sich auf eine Ausbildung vorzubereiten. "Unsere Herzensangelegenheit ist es, eine gute Basis mit den Jugendlichen aufzubauen und Vertrauen herzustellen", betont Bartmann. Erst dann könnten gemeinsam mit ihnen "Zukunftsperspektiven" entwickelt und die Integration gefördert werden. Dabei hofft der Betreiber auch auf die Akzeptanz und Mithilfe der Bevölkerung.
Die neue Einrichtung ist fachlich und organisatorisch dem Therapeutischen Zentrum für Jugendhilfe der Caritas in Gauting angegliedert.