Germering:Purpurfarbener Schmuck

Das Stadtmuseum zeigt Fundstücke aus dem Frühmittelalter

Unter dem Germeringer Asphalt liegt die Vergangenheit. Und die reicht im Falle der Großen Kreisstadt weit zurück, diesmal - bei den jüngsten Funden - bis ins frühe Mittelalter. Aus dem späten sechsten bis zum frühen achten Jahrhundert stammen die Stücke, zum Beispiel Ohrhänger oder eine Glasperlenkette, die das Zeit-Raum-Museum bis zum Herbst in einer Sonderausstellung zeigt. Erstmals zu sehen sind die neuen Ausstellungsgegenstände für die Öffentlichkeit am kommenden Sonntag. Germerings Stadtarchäologe Marcus Guckenbiehl hat in drei Vitrinen Funde versammelt, die er in den vergangenen Jahren in der Steinbergstraße und im Gewerbegebiet Nord gemacht hat. In der Steinbergstraße ist bei Kanalarbeiten ein Gräberfeld entdeckt worden, im Gewerbegebiet Überreste einer Siedlung. Ob beides zusammengehört hat, darüber könne man nur spekulieren, sagte Guckenbiehl bei der Ausstellungseröffnung. Allerdings lassen sich das Gräberfeld und die Siedlung auf eine ähnliche Zeitspanne datieren, nämlich das späte sechste Jahrhundert (Brunnenfunde) sowie das siebte und frühe achte Jahrhundert (Funde in den Reihengräbern). Auffälliger und schöner sind allerdings die Fundstücke aus den Reihengräbern unter der Steinbergstraße. Zu sehen sind unter anderem zwei Ohrhänger, die neben einer bestatteten 40 bis 60 Jahre alten Frau gefunden wurden. Die Ohrhänger, gefertigt zwischen etwa 680 und 730 nach Christus, bestehen aus Amethysten, purpurfarbenen Steinen und Goldblechstreifen.

Die Sonderausstellung im Stadtmuseum, Domonter Straße 2, ist bis zum 11. September sonntags von 13 bis 17 Uhr zu sehen.

© SZ vom 23.06.2016 / ano - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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