Der frisch renovierte Schulkomplex an der Gilchinger Talhofstraße war vor knapp drei Jahren nachts mit Graffiti besprüht worden. Zudem wurden laut Anklage Fassaden per Steinschleuder mit Farbkugeln beschossen, die Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Christoph-Probst-Gymnasiums beschmiert und ein Turnhallenfenster eingeworfen. Es entstand ein Schaden von etwa 23 000 Euro. Zwei Herrschinger mussten sich deswegen am Donnerstag vor dem Amtsgericht Starnberg verantworten.
Die zwei Angeklagten aus Herrsching - ein 29-jähriger Koch und ein 28 Jahre alter Barkeeper - verweigerten aber die Aussage. Damals, in der Nacht zum 28. Oktober 2014, hatten die Farbkugeln den Hausmeister geweckt, der kurz darauf an der Turnhalle der Arnoldus-Grundschule einen Sprayer auf frischer Tat ertappte. "Er sprang auf und flüchtete in den nahen Wald", erzählte der Zeuge im Prozess. Wenig später hätten Polizisten einen Mann in dem Wald bei der Schule entdeckt. Es sei aber nicht die Person gewesen, die er an der Turnhalle gesehen habe, betonte der 58-jährige Zeuge, dessen Aussage von den Verteidigern hinterfragt wurden.
Ein Polizist berichtete, dass der gefasste Mann sich im Gebüsch versteckt, nach Alkohol gerochen und eine Maske am Hals getragen habe. Es war der Koch. Er sei außer Atem gewesen, habe eine Grafittidose, Farbkugeln und eine Schleuder dabei gehabt", sagte der Beamte. Die andere unbekannte Person, die der Hausmeister auf dem Schulgelände bemerkt hatte, war entwischt. Die Ermittler schließen nicht aus, dass sogar vier Täter die Fassaden beschmiert haben.
Darunter könnte auch der mitangeklagte Barmann gewesen sein, dem anhand von Bildern nachgewiesen wurde, in der Tatnacht zwischen Gilching und Herrsching in der Bahn gesessen und versucht zu haben, den Koch auf seinem Handy zu erreichen. Der Prozess dauert an.