Gemeinderat:Offene Fragen zum Bürgerentscheid

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Grüne hinterfragen Alternativen zu Bahnhofsareal und Verkehrszahlen

Der anstehende Bürgerentscheid um die Planung des ehemaligen Grundschulareals an der Bahnhofstraße in Gauting polarisiert und verunsichert. Darum wollte Gemeinderat Heinrich Moser (Grüne) am Dienstag von Bürgermeisterin Brigitte Kössinger dazu einige Antworten: Er fragte, wie es weitergehe, wenn nicht das Ratsbegehren, sondern das Bürgerbegehren der Initiative "Gauting Aktiv" am 15. April die Mehrheit der Stimmen bekomme? Es müsse doch eine Alternative geben zu "Stillstand". Kössinger sagte, wenn sich herausstelle, dass die Mehrheit der Bürger unzufrieden sei mit der jetzigen Planung, müsse man von vorn beginnen, um mit neuen Bürgerworkshops einen Konsens zu erreichen. Die Planung sei zwar auf das Entwicklungskonzept und die Perspektivenwerkstatt für das Bahnhofsgebiet aufgebaut, doch das habe dann wohl nicht gereicht. Moser wollte zudem wissen, ob das Bieterverfahren, durch das die Firma Sontowski und Partner als Investor gewonnen wurde, die Gemeinde beim Bebauungsplan binde. Und ob im Bebauungsplan Änderungen möglich seien, die dann für Sontowski bindend seien. "Wir hatten städtebauliche Vorgaben für das Bieterverfahren", sagte Kössinger. Das binde die Gemeinde allerdings nicht bei der Aufstellung des benötigten Bebauungsplans.

Auch beim Verkehrsgutachten hätten sich für ihn Fragen ergeben, sagte der Grünen-Gemeinderat. So sei unklar, ob für die Verkehrszahlen auch die Weiterentwicklung des Gewerbes an der Ammerseestraße berücksichtigt worden sei. Wenn ein weiterer Supermarkt auf dem jetzigen Apparatebau-Areal geplant werde, sei ja mit noch mehr Verkehr zu rechnen. "Wir haben unsere jetzigen Erkenntnisse weitergegeben, diese wurden eingearbeitet, unabhängig davon, wie es weitergeht", sagte Kössinger. "Wir können nicht mit zukünftigen Varianten verknüpfen." Verkehrsexperte Richard Eck (UBG) erklärte, laut Gutachter Helmuth Ammerl (Büro Obermeyer) basiere die Verkehrsplanung für die Bahnhofstraße und die Kreuzung Ammerseestraße auf den derzeitigen Zahlen. Hinzu kämen zehn Prozent allgemeine Verkehrszunahme plus weitere zehn Prozent in Zusammenhang mit dem Neubau.

© SZ vom 22.03.2018 / Bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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