Geflüchtete Menschen:Lärmschutzwall für Container-Anlage

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Pöcking stimmt umstrittener Flüchtlingsunterkunft zu

Von Sylvia Böhm Haimerl, Pöcking

Einstimmig hat der Pöckinger Gemeinderat den Bauantrag des Landkreises zur Errichtung einer Wohncontainer-Anlage für Flüchtlinge an der Maisinger Straße befürwortet. Die Planungen haben hohe Wellen bei den benachbarten Anwohnern in der Bürgermeister-Grenzebach-Siedlung geschlagen. Sie hatten eine Unterschriftenaktion gestartet, und es sind unterdessen auch drei Klagen eingereicht worden. Auf der Informationsveranstaltung am Dienstag war der Gemeinde vorgeworfen worden, die Bauarbeiten seien bereits im Gange, obwohl es noch keine Genehmigung gebe. Doch laut Bürgermeister Rainer Schnitzler finden derzeit lediglich Erdarbeiten statt, die bereits genehmigt worden seien.

Das Gremium diskutierte auch über den Einwand von Anwohnern, warum die Gemeinde nicht eines ihrer eigenen Grundstücke für die Unterbringung der Flüchtlinge zur Verfügung stellt. "Das spielt keine Rolle, ob es sich um ein gemeindliches oder ein privates Grundstück handelt. Es wären immer Bürger betroffen gewesen", erklärte dazu Ute Nicolaisen-März (CSU). In der Container-Anlage, die noch im Herbst fertig werden soll, können insgesamt 96 Personen wohnen. Um die von den Anwohnern befürchtete Lärmbelästigung auszuschließen, soll nun ein rund 1,5 Meter hoher Erdwall zur Straße hin errichtet werden, der auch begrünt werden soll. Zudem sagte Schnitzler zu, dass schon bald über eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 in der Maisinger Straße entschieden werden soll.

In der Container-Anlage für Flüchtlinge selbst soll es nach Ansicht der Gemeinderäte ebenfalls mehr Grün geben, als vom Kreisbauamt geplant. Bei einem Ortstermin soll laut Schnitzler entschieden werden, was die Gemeinde "unter vertretbarem Aufwand" leisten könne, um die sehr zweckmäßig eingerichtete Container-Anlage wohnlicher zu gestalten. Nach Angaben von Grünen-Fraktionssprecherin Simone Greve will ein Mitglied ihrer Partei eine Spendenaktion starten. Von den Einnahmen sollen Pflanzen gekauft werden, die dann gemeinsam mit den Flüchtlingen in Abstimmung mit den verantwortlichen Mitarbeitern gepflanzt werden können. "Ziel ist es, einen Baum oder Strauch pro Flüchtling beziehungsweise Flüchtlingsfamilie als Spende zusammenzutrommeln", sagte Greve. Für die Aktion ist Kerstin Guth-Stecker verantwortlich. Interessierte können sich per Email unter info@guth-stecker.de melden.

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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