Gauting:"Signal an die Politik"

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Gemeinsam sind wir stark: Am Mittwoch protestierten die Mitarbeiter der Asklepios Klinik in Gauting gegen Arbeitsüberlastung und Personalmangel. (Foto: Georgine Treybal)

Gautinger Klinikpersonal protestiert wegen Personalmangels

Von Christian Deussing, Gauting

Überlastung, Personalmangel und fehlende Zeit, sich den Patienten länger zuwenden zu können: Mit dieser Protestbotschaft hielten am Mittwochmittag etwa hundert Beschäftigte der Asklepios-Klinik in Gauting Tafeln mit Zahlen in die Höhe, um auf eine jeweils unbesetzte Stelle im bundesweiten Krankenhauswesen hinzuweisen. Auch Gautings Zweiter Bürgermeister Jürgen Sklarek, der an der Klinik als Oberarzt tätig ist, warnte vor weiteren finanziellen Einschnitten durch das geplante Krankenhausstrukturgesetz. Die Politik müsse deutlich mehr in qualifiziertes Pflegepersonal investieren und nicht nur in die Medizintechnik, betonte Sklarek und ergänzte angesichts der Personalnot: "Ohne die ausländischen Mitarbeiter könnten wir hier dichtmachen."

Ein gewisses Verständnis für die Verdi-Aktion zeigte auch Rainer Pfrommer, Geschäftsführer der Gautinger Asklepios-Klinik. Die notwendigen Gelder sollten aber "flexibel und nicht nach einem festen Schlüssel" verteilt werden, sagte er. Pfrommer stand bei der Kundgebung neben Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern sowie Betriebstechnikern und Verwaltungsmitarbeitern. Mit einem Tropf am Arm erschien auch ein Patient. Es sei sehr wichtig, dass künftig das Personal mehr Zeit für die Patienten habe und auch eher nach dem Klingeln ans Bett kommen könnte, meinte der 60-Jährige.

Von einem "Signal an die Politik" sprach die Betriebsratsvorsitzende der Gautinger Klinik, Erika Harder. Das unterstrich ebenso ihr Kollege Manfred Kolbeck von der Schindlbeck-Klinik in Herrsching, wo 40 Mitarbeiter auf die Personalnot hinwiesen. Es fehlen nach Angaben des Betriebsrates in dem Krankenhaus 39 Beschäftigte, die noch nötig wären. Die Folgen seien viele Überstunden und enormer Druck im Schichtdienst, so Kolbeck.

Auch das Krankenhaus Penzberg, das zum Klinikum Starnberg gehört, stand auf der Demoliste der Gewerkschaft Verdi. Diese hält den Gesundheitsministern vor, mit der Krankenhausreform und den Einsparungen die Personalnot an den Kliniken "zu ignorieren". Christian Deussing/Foto: Georgine Treybal

© SZ vom 25.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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