Gauting:Neue Perspektiven

Lesezeit: 2 min

Musik- und Theaterfestival der Schulen

Von Tabea Braun, Gauting

"Alle Stücke bekommen eine Bühne." Das sei Grundkonzept des Musik- und Theaterfestivals der Schulen im Landkreis, wie Gerd Stöckle, Schulleiter der Starnberger Montessorischule, bei einer Pressekonferenz erklärt. Am Dienstag und Mittwoch, 4. und 5. Juli, steht das Festival bereits zum 15. Mal an. Schüler aus dem Landkreis werden Theaterstücke und Tänze aufführen, Musik machen und selbst gedrehte Filme zeigen. Nachdem das Festival 2015 in Starnberg beheimatet war, kommt es in diesem Jahr nach Gauting.

Doch anders als bei gewöhnlichen Schulvorführungen sitzen im Publikum keine Eltern, Großeltern oder Geschwister. Beim Musik- und Theaterfestival spielen Kinder und Jugendliche in erster Linie vor anderen Schülern. Die Klassen sind angehalten, Vorstellungen anderer Teilnehmer zu besuchen. Grundschüler aus Stockdorf können sich beispielsweise, nach Aufführung des Stücks "Mit 23 Koffern zum Mars", in den Zuschauerraum setzen und der Montessorischule Inning zuschauen. So "vollziehen die Kinder einen Perspektivenwechsel" und lernen, sich in andere hineinzuversetzen, ist Elisabeth Hirschnagl-Pöllmann, Direktorin des Starnberger Schulamts, überzeugt. Außerdem ist sie sicher, dass neben der Ich-Kompetenz auch soziale Fähigkeiten gestärkt werden. Jeder ist aufgeregt, dadurch entstehe ein Gemeinschaftsgefühl, weiß sie. Und auch wenn mal etwas anders verläuft als geplant, werden die Kinder "stolz sein, die Situation gemeistert zu haben".

Wichtig ist dem mittlerweile pensionierten Lehrer Hans-Georg Krause, dass die Stücke nicht, wie in der Schule, bewertet oder verglichen werden. Das ganze soll kein Wettbewerb sein. Krause ist bereits seit dem ersten Festival 1994 involviert. Zunächst als Spielleiter, später dann in der Organisation. Und diese ist nicht einfach: Die Gruppen spielen im Gautinger Bosco sowie auf zwei Bühnen der Gautinger Grundschule. In allen drei Räumen muss eine Bühnentechnik installiert werden. Die Auftritte sind mit nur 15 Minuten Abstand eng getaktet. Für Bühnenumbauten bleibt wenig Zeit. Die Schüler können daher nur einzelne Requisiten mitbringen. Ebenso müssen sie ihre Stücke kurz halten, 30 Minuten sind für die einzelnen Beiträge eingeplant.

Elf ganz unterschiedliche Vorführungen stehen auf dem Programm. Insbesondere die Grundschulen sind in diesem Jahr stark vertreten. Mit dem Theaterstück "Spuk am Starnberger See", begeben sich Aufkirchner Schüler auf eine Reise um den See, die Pöckinger bereiten dagegen ein Stück über plötzlich verschwundene Kinder vor. Tänze binden die Grundschulen Stockdorf und Inning in ihre Einlagen ein. Doch sind auch ältere Jahrgangsstufen vertreten: Achtklässler der Montessorischule Inning geben eine Artistiksaufführung mit tänzerischen und musikalischen Elementen, die Montessorischule Biberkor beschäftigt sich mit Lessings "Nathan der Weise". Am Mittwoch endet das Festival mit Musik der Franziskus-Schule sowie der Grundschulen Söcking und Pöcking.

© SZ vom 03.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: