Mit neuem Betreiber, neuen Preisen und neuem Kassensystem beginnt an diesem Freitag die Freibadsaison in Gauting. Vor dem Start musste die Gemeinde wieder viel Geld investieren in diverse Reparaturen an der Technik und den Außenanlagen. In dieser Woche waren die Handwerker noch voll beschäftigt, sie haben Armaturen erneuert, Glasscheiben ausgetauscht, um die Becken herum wurde eifrig geputzt. Währenddessen läuft die Wärmepumpe, damit die Wassertemperatur noch ein wenig angenehmer wird. Am Mittwoch waren es schon 21 Grad Celsius.
Bis zum Wochenende könnten es noch mehr werden, glaubt Christian Ruhdorfer, der im Rathaus für das Bad zuständig ist und in diesen Tagen alle Hände voll zu tun hat. Immer wieder tauchen kleinere oder größere Probleme auf, sind noch Schäden zu beheben. Zuletzt war zum Beispiel plötzlich der Strom beim Einlass weg, aber das ist eher eine Kleinigkeit. Insgesamt musste die Gemeinde etwa 150 000 Euro aufwenden. Dafür wurde zum Beispiel ein Holzsteg aus Lärchenholz komplett erneuert, ein Boiler wurde ausgetauscht, Umwälzpumpen und Aufzug repariert. Sehr aufwendig war auch das Ausbessern von Fliesen. Ein Novum sind die Umkleidekabinen auf der Wiese, die aussehen wie blau-weiße Leuchttürme. Beibehalten wurde das Angebot der Gemeindebücherei, sich Lektüre auszuleihen. Die Bücher stehen in einem zum Regal umfunktionierten Kühlschrank. Ganz vorne steht gerade thematisch passend "Schwimmbadsommer" von Fridolin Schley. Auch digital können Badegäste lesen, denn es gibt Wlan.
"Wir investieren in den Erhalt des Bades, weil wir dieses Angebot für wichtig erachten", betonte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger bei einem Ortstermin am Beckenrand. Damit entgegnet sie auch den Gerüchten über eine etwaige Schließung, die immer wieder zu hören sind. Obwohl es in Teilen etwas veraltet wirkt, ist das Gautinger Sommerbad mit seiner großen Liegewiese und den alten Buchen und Eichen sehr beliebt. Die ersten Badegäste standen schon eine Woche vor der Eröffnung mit ihren Taschen vor dem Eingang und hätten gerne ihre Runden gedreht. Das hat Andreas Laubenstein von der Firma Aqua Personal beobachtet, die sich seit diesem Jahr um den Betrieb kümmert. Diese Aufgabe ist neu ausgeschrieben worden, berichtete Kössinger. Dabei kam das Unternehmen aus Ingolstadt zum Zug, nachdem bisher für mehrere Jahre Johannes Kraus aus Fürstenfeldbruck zuständig war.
Die kommende Saison könnte sogar besonders gut werden, glaubt Steffen Pilz, der wieder Schwimmkurse anbietet. Schließlich ist das Starnberger Hallenbad derzeit wegen einer umfangreichen Modernisierung geschlossen. Damit fällt eine Alternative weg. Mit dem Vorverkauf kann die Gemeinde jedenfalls sehr zufrieden sein, die Nachfrage war doppelt so groß wie sonst, so sind zum Beispiel 120 Jahreskarten und 44 Zehnerkarten für Erwachsene verkauft worden. Das liegt vor allem daran, dass dafür bis Gründonnerstag noch die alten Preise gegolten haben. Die meisten Tarife werden nun angehoben. So kostet der Eintritt zum Beispiel für Erwachsene fünf statt vier Euro, für Jugendliche 2,50 statt zwei Euro. Saisonkarten kosten für Erwachsene 90 Euro, für Kinder und Jugendliche 45 Euro. Eine Übersicht mit sämtlichen Eintrittspreisen und den Kursangeboten ist auf der Homepage der Gemeinde nachzulesen.
Geöffnet ist das Sommerbad bis zum September täglich von 9 bis 20 Uhr, am Mittwoch für die Frühschwimmer schon von 7 Uhr an.