Bis vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof sind Gautinger Grundbesitzer gegangen, um mehr Baurecht in der Villenkolonie durchzusetzen. Nun muss die Gemeinde nachbessern und unter anderem größere Wandhöhen zulassen. Die Richter hatten nach einer Ortsbesichtigung und einer mündlichen Verhandlung im vergangenen Oktober in ihrem Urteil eine zu strenge Sichtweise der Gemeinde moniert. So müssen nun Vorgaben in einem Bebauungsplan für ein Quartier zwischen Hildegardstraße und Parkstraße korrigiert werden. Um Zeit zu haben für diese Korrekturen, hat der Bauausschuss am Dienstag mehrheitlich eine Veränderungssperre beschlossen. Einer der betroffenen Grundeigentümer ist der Gemeinde bereits als Prozessgegner bekannt; der Jurist ist bisher vor allem als Kläger gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen aufgetreten.
Eine weitere Klage nach der Ablehnung eines Bauvorhabens ist noch anhängig. Angesichts der juristischen Probleme geht die Rathausverwaltung davon aus, dass ein neuer Bebauungsplan nötig ist, wenn die Gemeinde dauerhaft auf der sicheren Seite liegen und einen einheitlichen Maßstab für das zulässige Maß der baulichen Nutzung festlegen will.