Gauting:Kunstvoller Schrott

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Freuen sich über die positive Resonanz auf ihre Schrott-Installation: (von links) die jungen Künstler Myron Rampf und Ely Gruber mit Ellen Hacker vom Gautinger Bund Naturschutz.Franz Xaver Fuchs (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Im Foyer des Rathauses ist eine besondere Ausstellung zu sehen

Von Bla nche Mamer, Gauting

Kunst aus Müll kann derzeit im Foyer des Gautinger Rathauses bestaunt werden. Eine Figur aus Metallschrott vor blau besprühtem Hintergrund ist unschwer als Skater zu erkennen. "Die Idee kam uns durch das aus der Würm gefischte Skateboard", sagt Ely Gruber. Die 18-Jährige ist im Gautinger Kunstverein aktiv und hat zusammen mit Myron Rampf, Hannah Neumüller und Anna Pichler das Objekt entwickelt. Das abgesplitterte Zifferblatt einer Küchenuhr ist zum Gesicht geworden, ein Topf ist das Käppi, zwei dünne Stahlstecken bilden die Beine, Kneifzangen, Flaschen, zwei Sportbeutel, eine Uraltsandale, der Stab eines Kickers eine verrostete Türklingel, eine Fahrradbremse, ein weißer Porzellanteller und ein Rest von einem Surfbrett sind in der schnittigen Figur verarbeitet.

"Wir konnten gar nicht glauben, was an Schrott, Glas und Müll beim Ramadama aus dem Wasser herausgeholt wurde", sagt Myron Rampf. Der 17-jährige Münchner kam zu dem Projekt über seine Mutter, Iris Rampf, Kunstlehrerin am Theresia-Gerhardinger-Gymnasium und Vize-Vorsitzende des Gautinger Kunstvereins. Am 8. April hatte der Bund Naturschutz zusammen mit Tauchern der Firma Seaworld aus Stockdorf im Würmabschnitt zwischen Hauptplatz und Schlosspark Zentner von Abfall aus dem Wasser gefischt. Vor zehn Jahren hatte die Säuberung zuletzt stattgefunden, kein Wunder, dass sich viel angesammelt hatte.

Die Kunstaktion geht auf die Initiative der Gemeinderätin Ariane Eigelsperger und des Kunstvereinsvorsitzenden Bernd Wiedemann zurück, womit sie die Kreativität der jungen Künstler anregen wollten. Zunächst hatten sie vor, eine Skulptur für den Rathausgarten zu bauen, doch die Statik funktionierte nicht. Also haben sie ihre Installation auf einer Spanplatte angebracht. Sie wurde im Rahmen einer Umweltwoche präsentiert. Und sie wird mit großer Wahrscheinlichkeit von der Gemeinde gekauft. Das hat Bürgermeisterin Brigitte Kössinger jedenfalls anklingen lassen, nachdem die Malerin Inifrau von Höchstetter es vorgeschlagen hatte. Überraschend war dies für die jungen Künstler, sie müssen sich jetzt erst noch einen Preis dafür überlegen. Das Objekt soll indes nicht im Rathaus bleiben. Michael Schroeter von der Galerie am Hauptplatz versprach, das Werk zu übernehmen und auszustellen. Es passe gut zu seinem Thema, der Messie-Akademie.

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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