Vergeblich sind die Königswiesener in die Gemeinderatssitzung in Gauting gekommen. Still mussten die etwa 60 Zuhörer am Dienstag verfolgen, wie eine deutliche Mehrheit die wichtigsten Punkte ihres Bürgerantrags gegen die große Lösung beim Ausbau der Bahnunterführung am Ortseingang ablehnte. Damit ist ein weiterer Versuch gescheitert, etwas gegen die von Bahn und Landkreis beschlossene Erweiterung der Durchfahrt zu unternehmen. Kritiker dieser Planungen befürchten, dass mehr Schwerverkehr durch den Ort fährt, wenn die Unterführung einmal 4,50 Meter hoch und neun Meter breit ist und berufen sich dabei auf Aussagen eines Gutachters.
Mehr als 400 Unterschriften hatte die Königswiesener Initiative "Gegenverkehr" im Sommer für ihren Antrag gesammelt. Einen Teil der darin formulierten Anliegen hat der Gemeinderat einstimmig unterstützt. So will sich die Gemeinde dafür einsetzen, eine langfristige Totalsperrung von Königswiesen zu verhindern. Die bisher vorgesehenen Umleitungen während der auf eineinhalb Jahre veranschlagten Bauzeit hätten weite Umwege zur Folge. Anfang 2019 soll der Umbau beginnen. Ein Vorschlag von Tobias McFadden (Piratenpartei), einen Shuttle-Service zwischen Gauting und Königswiesen einzurichten, soll nun weiter verfolgt werden.
Außerdem will sich die Gemeinde dafür einsetzen, die Verkehrssicherheit für Radler und Fußgänger zu verbessern. Dazu gehört eine Verschwenkung der Fahrbahn. Das Landratsamt verhandle deswegen bereits über Grundstückskäufe, berichtete Bürgermeisterin Kössinger. Außerdem werde über einen neuen Radweg an der Hauser Straße nachgedacht.
Im Bauausschuss am kommenden Dienstag ist die Bahnunterführung in Königswiesen erneut Thema. Dann geht es um die Stellungnahme der Gemeinde in einem Planfeststellungsverfahren, das für den Umbau nötig ist. Auch dabei gäbe es wieder die Möglichkeit, Bedenken zu äußern. Die Öffentlichkeit hat bis Ende Oktober Gelegenheit, Anregungen zu formulieren, teilte Rainer Härta vom Bauamt am Montag in der Bürgerversammlung in Unterbrunn mit.