Verkehrswege:Gauting wird zur Baustelle

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Die Münchener Straße wird im Frühjahr verbreitert. Zudem sollen Fahrradschutzstreifen angelegt und Gehwege saniert werden. Die Arbeiten ziehen sich von der Würmbrücke bis zum Münchner Berg

Von Blanche Mamer, Gauting

Auf lange Staus in der Ortsmitte müssen sich die Gautinger von diesem Frühjahr an einstellen. Denn das Staatliche Bauamt Weilheim will mit dem Umbau der Münchener Straße ab Würmbrücke bis Zufahrt Münchner Berg beginnen. Dabei soll nicht nur die Straße verbreitert werden, es sollen auch Schutzstreifen für Fahrradfahrer angelegt und die Gehwege erneuert werden. In der Bauausschusssitzung wurden indes nicht alle Vorschläge von Planer Christian Ostermann vom Büro Haas angenommen.

Einig sind sich alle, dass die Münchener Straße von der Würmbrücke bis Höhe Clermont-Straße 7,50 Meter breit wird. Im weiteren Verlauf, im Bereich der beiden Tankstellen, kann die Staatsstraße 2063 jedoch nur eine Breite von sieben Metern bekommen, so Ostermann. Denn hier könne nicht genügend Grund erworben werden.

Heftig diskutierten die Ausschussmitglieder, wie und wo man weitere Parkplätze, Radlständer und die Bushaltestellen einrichten kann. Besonders schwierig war es, eine akzeptable Lösung für den Abschnitt gleich im Anschluss an die Würmbrücke bis zur Abbiegung Buchendorfer Straße zu finden. Vor der Metzgerei Boneberger, dem Obstladen und der Bäckerei wollte Ostermann mehr Parkplätze schaffen und hatte anstelle des jetzigen Blumenbeetes zusätzliche Längsparkplätze eingezeichnet. Doch das lehnte die Mehrheit als zu unübersichtlich ab: Statt dessen wurde für eine Verlängerung der Abbiegespur, Radlständer und einen schmalen Grünstreifen optiert. Auch die Verschiebung der gegenüberliegenden Bushaltestelle auf Höhe des mexikanischen Lokals kam nicht an. Nur dort sei die barrierefreie Umgestaltung und der gefahrlose Zustieg für Rollstuhlfahrer möglich; der MVV bevorzuge zudem ein Mitschwimmen der Busse im Verkehr, verteidigte Ostermann seinen Entwurf, konnte den Ausschuss jedoch nicht überzeugen. Nach längerer Diskussion bleibt es nun bei der Parkbucht für den Linienbus. Zur besseren Anfahrt wird jedoch die Nase vor dem Nepomuk geschliffen. Denn die Mitglieder, angeführt von Richard Eck, befürchten während der Hauptverkehrszeiten, einen enormen Rückstau in beide Richtungen, falls die Busse auf der Straße halten.

Auch auf der Seite der Kirche bleibt es bei der Haltebucht für die Busse; der Planer hatte die Haltestelle näher an die Kurve schieben und die Querungsinsel verlegen wollen. Um die Diskussion zu verkürzen, schlug Bürgermeisterin Brigitte Kössinger vor, den Istzustand zu erhalten. Die Insel soll nur marginal verlängert und mit den vorgeschriebenen Markierungen für Blinde ausgestattet werden. Umplanen muss Ostermann auch den Bereich vor den kleinen Geschäften im Anschluss ans Pfarrzentrum. Das vorgesehene Bushäuschen wird dabei möglicherweise den Parkplätzen vor der Wäscherei geopfert.

Unklar ist, ob durchgängig auf beiden Straßenseiten Radschutzstreifen angelegt werden können. Bei einer Straßenbreite von sieben Metern, wie vor dem griechischen Lokal und der Jet-Tankstelle gegenüber, geht das nicht. Dagegen protestierte Anne Franke (Grüne). Kössinger riet ihr, einen schriftlichen Antrag zu stellen.

Nicht nur die Straßenführung, auch die Kosten, die auf die Anlieger zukommen, werden für Unmut sorgen. Denn für die Gehwege werden die Anwohner über die Straßenausbaubeitragssatzung zur Kasse gebeten. Die Kommune muss in Vorleistung gehen, wird sich jedoch 55 Prozent der Kosten zurückholen. Im Bereich vom Münchner Berg werden keine Beiträge fällig. Dort ist schon vor einigen Jahren für Gehsteige gezahlt worden.

© SZ vom 20.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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