Gauting:Fluten im Keller

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Nach dem Bruch einer Hauptleitung musste die Feuerwehr zur überfluteten Grubmühlerfeldstraße ausrücken. (Foto: oh)

Ein Wasserrohrbruch in Gauting hält die Einsatzkräfte in Atem

Ein böses Erwachen erlebten Gautinger in der Grubmühlerfeld-/Ecke Kurt-Huber-Straße Samstagfrüh: Eine der dicken Transportwasserleitungen zwischen Mühltal und Gräfelfing war vor ihrer Haustür gebrochen, große Wassermassen ergossen sich in Straßen und Keller. Am Montag wurde das Ausmaß des Lecks bekannt , das Flicken war nicht ungefährlich.

Kurz nach 7 Uhr am Samstag morgen waren Polizei und Gautinger Feuerwehr alarmiert worden. Ein 300 Millimeter dickes, gusseisernes Rohr aus dem Jahr 1958 war geplatzt. Aus der zwei Meter langen Bruchstelle sprudelten 5500 Kubikmeter Wasser - etwa die Menge, die 27 Vier-Personen-Haushalte in einem Jahr verbrauchen.

"Das war schon außergewöhnlich", sagte Werkleiter Klaus Krüger zu dem Schadensfall. Besonders schlimm hat es Bewohner einer Doppelhaushälfte an der Grubmühlerfeldstraße erwischt. "Das Wasser hat es durch den Garten über ein Kellerfenster in den Keller gedrückt. Der war randvoll vollgelaufen, sogar im Erdgeschoss stand es fünf Zentimeter hoch", schilderte Feuerwehrkommandant Stefan Klaußner den Einsatz. Mit 30 Feuerwehrleuten mussten zwei weitere Keller auspumpt werden. Auf der Straße, wo das eiskalte Wasser zum Teil kniehoch stand, wurden Sandsäcke ausgelegt. Der 24-Stunden-Notdienst des Würmtalzweckverbands sperrte umgehend 20 Schieber. Das ganze Viertel einschließlich Schlosspark hatte bis Sonntag früh keine Wasserversorgung.

So lange dauerte es bis eine Firma mit einem Ersatzstück das Rohr geschlossen hatte. "Der Bruch war überlagert von einer Gashochdruckleitung, einer zweiten Gasleitung und Telekommunikationsleitung, da konnte man kaum mit dem Bagger hin", beschrieb der Werkleiter die schwierige und nicht ungefährliche Reparatur in bis zu 1,80 Meter Tiefe. Am frühen Sonntagmorgen hatte die Feuerwehr erneut einen Einsatz: Ein älteres Ehepaar hatte in der Dusche den Hahn geöffnet, als die Leitung noch gesperrt war, und dann vergessen ihn zu schließen. Als um 3 Uhr wieder Wasser lief überschwemmte es das Badezimmer. Die Ursache für den Rohrbruch führt die Vorsitzende des Zweckverbands, Kraillings Bürgermeisterin Christine Borst, auf Blitzeis und Kälte zurück. Jährlich werden zwei bis vier Kilometer des teils 100 Jahre alten, 260 Kilometer langen Leitungsnetzes saniert.

© SZ vom 26.01.2016 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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