Die Tageskarte im Gautinger Freibad kostet von der nächsten Saison an für Erwachsene sechs Euro - und damit einen Euro mehr als bisher: Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen und zugleich auch einige andere Tarife nach oben korrigiert. So bezahlen Kinder und Jugendliche, Lehrlinge und Wehrdienstleistende künftig drei Euro, auch Zehner- und Saisonkarten werden teurer. Diese Gebührenerhöhungen waren so auch im Finanzausschuss beraten und weitestgehend nach den Vorschlägen der Rathausverwaltung gebilligt worden.
Als im Gemeinderat dann erneut über die neuen Preise debattiert wurde, nannte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger diese Diskussion "irritierend". Sie verwies auf Preise in der Erdinger Therme von 50 Euro pro Kopf und erklärte, sie erwarte von den Gautingern, dass sie das Freizeitangebot in ihrem Ort zu schätzen wüssten. Die Eintrittspreise, die die Gemeinde verlange, sollten es ihnen wert sein. Der Betrieb des Sommerbades verursacht jedes Jahr ein Defizit von mehreren hunderttausend Euro, das aus Steuermitteln gedeckt wird. Gemeinderat Tobias McFadden (Piratenpartei) hatte - wie schon im Ausschuss - nochmals darauf hingewiesen, dass seiner Ansicht nach der Sprung auf sechs Euro "abschreckend" wirke. Er regte ein flexibles System mit Preisen je nach Aufenthaltsdauer an.
Erstmals wurde öffentlich über die Vergünstigungen von Anwohnern des Freibads gesprochen, die in den Sommermonaten besonders darunter leiden, dass Badegäste im ganzen Wohngebiet nach Parkplätzen suchen. Nun ist genau festgelegt, wer als Entschädigung Freikarten bekommt: Das sind Anwohner von Reismühler Weg, Sofienstraße, Theresienstraße und Berengariastraße.