Wohnhäuser sollen auf dem Grundstück entstehen, auf dem sich die frühere Schmidt-Klinik befindet. Die alte Villa mit einem Anbau neueren Datums, die zuletzt als Wohnheim für Studenten und Praktikanten diente, wird abgerissen. Der Bauausschuss hat sich damit einverstanden erklärt. Wie Bürgermeisterin Brigitte Kössinger in der Sitzung am Dienstag mitteilte, sollen zwei Doppelhäuser und zwei einzelne Häuser entstehen. Die Architektin Ulrike Angerer vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München hat dazu einige Vorgaben festgelegt. Demnach wären zum Beispiel zweigeschossige Gebäude mit einem zurückgesetzten Penthouse auf dem Flachdach zulässig. Ein großer Teil des Grundstücks bleibt jedoch weiterhin als private Grünfläche ausgewiesen, die nicht bebaut werden darf, weil sie steil nach Osten hin abfällt.
"Das Studentenheim ist aufgelöst", lautet die Ansage vom Band bei den Schmidt-Erbinnen. Für die Immobilie in exklusiver Lage an der Hangkante mit etwa 5000 Quadratmeter Grund ist mittlerweile eine Verwaltungsgesellschaft mit Sitz in Gräfelfing zuständig, bei der am Mittwoch aber niemand zu erreichen war.
Der Nervenarzt Phillip Schmidt hatte 1956 die "Nervenklinik Gauting" mit 50 Betten gegründet, die er als Chefarzt bis 1988 leitete. Seit dem Umzug auf das Gelände der Asklepios-Klinik vor 16 Jahren suchen die Erben nach einer neuen Nutzung für die nicht mehr benötigten Gebäude. Viele Jahre wurde die Villa als Wohnheim genutzt; für das Grundstück wurde ein entsprechendes Sondergebiet ausgewiesen.
Grünen-Gemeinderat Jens Rindermann bedauerte zwar, dass die Studentenwohnungen nun verloren gehen, Bürgermeisterin Kössinger machte aber im Bauausschuss klar: "Rechtliche Möglichkeiten, so etwas zu erhalten, gibt es nicht". Die Gebäude stehen zudem auch nicht unter Denkmalschutz.