Zu wenig Platz:Am Limit

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Die Absolventen, die am Donnerstag ihren Abschluss gefeiert haben, haben es hinter sich. Für die Neuzugänge an der Realschule wird es eng. (Foto: Georgine Treybal)

Die Realschule ist ausgelegt auf 28 Klassen und 850 Schüler. Schon jetzt sind es 36 Klassen und knapp 960 Schüler - mit steigender Tendenz. Nun wird über einen Erweiterungsbau geredet

Von Blanche Mamer, Gauting

Die Realschule in Gauting ist an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. "Wenn die Schülerzahlen weiter so steigen, brauchen wir eine Erweiterung. Wir müssen eine Lösung finden", sagte Rektor Manfred Jahreis bei der Sitzung des Zweckverbandes am Mittwoch im Gautinger Rathaus und warnte die Verbandsmitglieder, dass spätestens im kommenden Mai, bei der Schuleinschreibung für das nächste Schuljahr eine Entscheidung vorliegen müsse. Denn die Zeit des Improvisierens sei vorbei.

Schon jetzt ist die Schule am Limit, was Jahreis mit den Schülerzahlen belegen kann. 160 Fünftklässler sind für den Schulbeginn im Herbst eingeschrieben; das heißt bei fünf Eingangsklassen jeweils 32 Schüler. Die Schule habe nun mal nur 34 Klassenzimmer, schon jetzt werden zwei Fachräume und vier Ausweichräume als reguläre Klassenzimmer genutzt. Wie stark die Schülerzahl für die siebten Klassen ansteigt, wisse er noch nicht. "Da drängen die Gymnasiasten herein. In diesem Jahr haben 71 Gymnasiasten von den Klassen sechs bis zehn zu uns gewechselt", so Jahreis. Das Schulkonzept sei jedenfalls überzeugend; aus pädagogischer Sicht müsste er jetzt schon 36 Klassen bilden, sagte er und erklärte, es gebe drei Anmeldungen von Flüchtlingskindern aus Syrien und Afghanistan. Der Schulkomplex in Gauting, der im September 2012 bezogen wurde, war für 28 Klassen und 850 Schüler konzipiert. Und damit war die Schule schon deutlich größer als zunächst geplant, wie die Gautinger Verbandsrätin Eva-Maria Klinger (CSU) zu bedenken gab. Man brauche auf jeden Fall zuverlässige Zahlen aus dem Kultusministerium, sagte sie. Zudem müsse der Architekt mit einer Erweiterung einverstanden sein. Der Verkehr müsse bedacht werden.

Im Frühjahr 2014 hatte Jahreis bereits einen Aufnahmestopp für Schüler von außerhalb des Verbandsgebietes verhängt. Verbandsmitglieder sind der Landkreis Starnberg, die Gemeinden Gauting, Krailling, Starnberg und Pöcking sowie der Landkreis München, Gräfelfing, Planegg und Neuried. Das heißt, dass interessierte Schüler aus den Nachbargemeinden Gilching und Weßling sowie aus Feldafing oder Berg sich andere Realschulen suchen müssen. Jahreis betonte, alle Neueinschreibungen kämen aus dem Verbandsgebiet.

Vor drei Jahren hatte es bereits den Vorschlag gegeben, über den Bau einer neuen Schule in Kempfenhausen nachzudenken. Bei der Verbandsversammlung am Mittwoch wurde wieder angeregt, eine andere Kommune solle eine neue Schule bauen. Gräfelfing beispielsweise habe ein so hohes Gewerbesteueraufkommen, da müsse ein Schulneubau fürs Würmtal doch möglich sein. Doch das sieht Jahreis nicht so. Das sei politisch nicht durchsetzbar, für eine neue Schule werde ein Minimum von 450 Schülern gebraucht.

Für die Verbandsvorsitzende, die Gautinger Bürgermeisterin Brigitte Kössinger, ist klar, dass das Problem nicht sofort gelöst werden kann. "So schnell geht das nicht. Wir werden uns das in Ruhe ansehen. Zunächst werden wir die Entwicklung der Schülerzahlen betrachten und bei einer Arbeitssitzung im Herbst über eine Lösung nachdenken", versprach sie. Eine Zwischenlösung sei nicht angedacht.

© SZ vom 21.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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