Gauting:Altlasten alarmieren Grüne

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Fraktion fordert Verzicht auf Bau einer Tiefgarage beim Bahnhof

Von Michael Berzl, Gauting

Der Fund von Altlasten auf der Kino-Baustelle alarmiert die Gautinger Grünen. Da sie damit rechnen, dass das Erdreich auch an anderen Stellen in der Umgebung des Bahnhofs kontaminiert sein könnte, warnen sie vor "Eingriffen gleich welcher Art in den Boden". Die Fraktion fordert daher in einem Antrag, den Park&Ride-Platz nur ebenerdig auszubauen und vom Bau einer Tiefgarage abzusehen. Fraktionssprecher Jürgen Schade befürchtet, dass der Gemeinde ansonsten hohe Kosten für die Beseitigung belasteten Aushubs entstehen könnten. Schließlich habe der heutige Parkplatz früher als Abstellfläche für Züge und Waggons gedient.

Seit dem Abbruch der Läden und eines alten Toilettengebäudes neben dem Gautinger Bahnhof und dem Einrammen von Spundwänden tut sich nicht mehr viel auf der Kino-Baustelle. Im Boden waren Schadstoffe in größerem Ausmaß festgestellt worden, der weitere Aufwand ist daher viel größer, als ursprünglich zu erwarten war. Damit die Bauarbeiten ohne weitere Verzögerungen vorankommen, soll der verunreinigte Aushub in Container gefüllt und in der Nähe der Baustelle gelagert werden, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind, teilte die Gemeinde mit. Danach werden die Altlasten in einer geeigneten Deponie entsorgt. Die Gemeinde sieht sich verpflichtet, an der Beseitigung dieser Altlasten mitzuwirken, auch finanziell. Es dürften erhebliche Zusatzkosten entstehen; wie hoch die sind, wollen weder der künftige Kinobetreiber Matthias Helwig noch die Gemeinde mitteilen. Dem Vernehmen nach kann es im ungünstigsten Fall um eine Summe von mehr als einer Million Euro gehen. Diese Ausgabe soll noch in den Haushalt eingearbeitet werden.

Angesichts dieser Probleme wenden sich die Grünen nun gegen den Bau einer Tiefgarage auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes, zumal die Kosten in Höhe von 4,8 Millionen Euro die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde deutlich übersteigen, wie Grünen-Sprecher Schade findet. Die jetzige Park&Ride-Anlage soll nach aktuellen Entwürfen für bis zu 250 Autos erweitert werden. Die Zufahrt sollte nach Ansicht der Grünen an der Ammerseestraße angelegt werden; eine andere Variante, die den Pausenhof der Grundschule zerschneiden würde, lehnen sie ab.

© SZ vom 21.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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