Feldafing:Wohnprojekt bereitet Ärger

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Investor ändert seine Pläne für die ehemalige Diamantschleiferei

Das Bauvorhaben auf dem Gelände der ehemaligen Diamantschleiferei in Feldafing entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte. Erneut hat der Investor das Planungskonzept geändert und die Gemeinderäte waren in der Sitzung am Dienstag am Ende ihrer Geduld. Einstimmig entschieden sie, dass die bestehende überarbeitete Fassung des Bebauungsplanentwurfs gebilligt und im beschleunigten Verfahren ausgelegt wird.

Der Investor macht es der Verwaltung wohl nicht einfach. Die letzte Änderung liegt zwei Jahre zurück. Damals sollte der Gebäudebestand erhalten werden. Nach dem Konzept sollten in der ehemaligen Produktionshalle 40 bis 60 Quadratmeter große Appartements für ältere Bürger sowie Zwei bis Drei-Zimmer Wohnungen für Familien entstehen. Schon damals lag die geplante Wohnbebauung deutlich über der ursprünglich vorgesehenen Baudichte. Nur weil bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden sollte, der in Feldafing rar ist, stimmten die Räte dennoch zu und die Variante wurde als Optionslösung in das Bebauungsplanverfahren einbezogen. Allerdings wurden die Planungen zunächst nicht weiterverfolgt, weil die Produktionshalle als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde. Jetzt plant der Investor eine erneute Aufstockung auf insgesamt 19 Wohneinheiten sowie zusätzlich 5 Büros. Die Wohnfläche der Appartements soll auf deutlich unter 20 Quadratmeter reduziert werden. Zudem soll ein Stellplatz jeweils mehreren Wohneinheiten zugeordnet werden. Als Ersatz sind Fahrradständer vorgesehen. Nach Angaben von Bürgermeister Bernhard Sontheim glaubt die Verwaltung, dass das Vorhaben alleine schon wegen der fehlenden Stellplätze nicht umgesetzt werden kann. Auch der Städteplaner sei der Ansicht, dass sich dieses Konzept nicht in die umliegende Bebauung einfügt. So hatte sich das Gremium ein Konzept zur Schaffung von bezahlbaren Wohnraum nicht vorgestellt. "Ich bin fassungslos", brachte Eva Klug (AUF) die Meinung vieler Räte auf den Punkt. Markus Hauser (BG) bezeichnete Reduzierung des Wohnraums als "Mikro-Appartements" und Anton Maier (Grüne) als "Bienenwabenidee". Die Räte zeigten sich zudem verärgert über ein Schreiben des Investors, in dem die Verwaltung beschuldigt wird, sie würde das Verfahren verschleppen. Sontheim wies den Vorwurf vehement zurück.

© SZ vom 27.03.2017 / SBH - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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