Feldafing:"Wir zahlen keinen Cent"

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Gemeinderat begrüßt dennoch "Forsthaus"-Ausbau in Pöcking

Seit Jahren steht das ehemalige Lokal "Forsthaus am See" leer, nun soll es bekanntlich modernisiert und erweitert werden. Die Planungen haben konkrete Formen angenommen und sind vom Pöckinger Gemeinderat bereits grundsätzlich begrüßt worden. Das Forsthaus liegt zwar auf Pöckinger Flur, die Erweiterung tangiert aber auch die Nachbargemeinde Feldafing. Denn diese ist im Besitz von zwei Grundstücken, die als Ausgleichsflächen hergenommen werden sollen. Das ist nötig, weil für den Erweiterungsbau Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden sollen. Dafür muss Ersatz geschaffen werden.

Die Pläne, die Architekt Stephan Jocher am Dienstag dem Gemeinderat vorstellte, betreffen den Bach an der Südseite des Gebäudes zum See hin und die Ufermauer vor der "Nackertenwiese". Der Bach soll freigelegt und Schilf angepflanzt werden. Außerdem soll die Ufermauer abgerissen und stattdessen eine naturnahe Böschung angelegt werden. Beides Vorhaben, die bei den Gemeinderäten gut ankamen. Nur mit dem Vorschlag, vor der Böschung noch einen Schilfgürtel anzulegen, konnten sich die Gemeinderäte nicht anfreunden. "Die Leute gehen doch dort baden", sagte Boris Utech (Grüne), und auch Bürgermeister Bernhard Sontheim (Bürgergruppe) hielt von einer Schilfanpflanzung "gar nichts".

Für Zweiten Bürgermeister Anton Maier (Grüne) ist es wichtig, dass der Radweg am Seeufer erhalten bleibt; er muss bei der Umgestaltung des Uferbereichs einige Meter vom See weg verlegt werden. Für Thomas Schuierer (AUF) steht die Verkehrsfrage im Mittelpunkt. Beide möglichen Zufahrtsstraßen - Königin- und Seestraße - seien zu eng. Schuierer zeigte sich von der Massivität des Bauvorhabens "erschüttert". Dennoch müssten die Gemeinden zusammenarbeiten, um vor allem die Erschließungsfrage zu klären.

"Wir können die Erweiterung des Forsthauses eh nicht verhindern, ich finde die Planung gar nicht so schlecht, sagte Sontheim, "aber wir werden keinen Cent zahlen". Insbesondere die Abflachung des Uferbereichs biete die Chance, "Feldafing noch schöner zu machen". Nur Gemeinderätin Nandl Schultheiß (CSU) konnte sich nicht mit den Plänen aus Pöcking anfreunden. Sie votierte als einzige gegen den Vorschlag, "die Zustimmung der Gemeinde Feldafing in Aussicht zu stellen."

© SZ vom 18.01.2018 / of - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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