Feldafing:Repräsentatives Entrée

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Bürgermeister Bernhard Sontheim (Mitte) gibt den Platz von dem Rathaus im Feldafinger Bahnhof für den Verkehr frei. (Foto: Ulfers)

Nach fast einem Jahr Bauzeit weiht Feldafing seinen neuen Rathausvorplatz ein. Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro

Von Enya Wolf, Feldafing

Dunkelsilbern glänzt der schnittige Wagen in der Vormittagssonne. Kai Howaldt ist der stolze Besitzer des Elektromobils der Marke Tesla. Neu kostet das Fahrzeug um die 120 000 Euro. Eine Summe, die etliche Bewohner von Feldafing vielleicht aufbringen könnten. Trotzdem sind Elektroautos auch hier eine Rarität. Das soll sich durch die neue Ladestation ändern. In Betrieb genommen wurde sie bei der Einweihung des Rathausvorplatzes. Dort ist die Dauerbaustelle nun verschwungen, das Rathaus nicht mehr nur über den Hintereingang am Bahnsteig, sondern wieder ganz normal erreichbar.

Begonnen hatten die Bauarbeiten im September 2014, fast ein Jahr lang war das Rathaus abgeschnitten vom Rest der Gemeinde. Bürgermeister Bernhard Sontheim bedankte sich für das Durchhaltevermögen der Anwohner, denn geradezu "unerträglich" sei auch der Baulärm gewesen. Und dennoch: das Ergebnis entschädige für die Mühen.

Neuer Weg, neuer Boden, neue Parkplätze: die wesentlichen Planungsziele wurden umgesetzt. Eine Treppe aus Granitstein führt den Hang hinauf und erleichtert den Zugang zur Grünfläche. Sie soll auch den Anwohnern zugute kommen, die den Rathausplatz und die S-Bahn-Station nun leichter erreichen können. Was noch fehlt, sind Bänke und Blumen. Bis zum 900-Jahr-Feier Feldafings im nächsten Sommer soll alles fertig sein. Auch der Vorplatz des Rathauses ist nun mit hellem Granit bepflastert. Die große Fläche wirkt nun offener, freundlicher. Der zusätzliche Platz soll auch mehr Ruhe bringen. Schluss mit dem Zuparken, fordert Bürgermeister Sontheim: "Gegen vogelwildes Parken werden wir rigoros vorgehen." Auch für S-Bahn-Pendler sei hier kein Platz. Sie sollen ihre Wagen auf der anderen Seite des Bahnhofs abstellen. Eine halbe Stunde lang darf man auf den neuen Parkplätzen bei der Kinderkrippe parken.

Diese Stellplätze sind vor allem für Eltern vorgesehen und für Bürger, die zum Rathaus müssen. Weitere Parkplätze sind den Mitarbeitern der umliegenden Gebäude vorbehalten. Achtzehn Parkmöglichkeiten bleiben für andere Besucher. Bis zu zwei Stunden darf die gehalten werden. Gegenüber des Rathauses befindet sich die neue Ladestation für Elektroautos und E-Bikes. Zwei Fahrzeuge können hier gleichzeitig geladen werden, wenn der Besitzer eine entsprechende Chipkarte dabei hat.

Für den Umbau muss die Gemeinde insgesamt rund 1,2 Millionen Euro aufbringen. Unterstützung leistet die Städtebauförderung des Freistaats. Während des Bauprojektes kamen zusätzliche Kosten auf Feldafing zu: So mussten etwa die Altlasten, die bei der Umgestaltung gefunden wurden, für 120 000 Euro entsorgt werden. Genauso viel Geld, wie ein neues Elektroauto von Tesla kostet.

© SZ vom 17.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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