Feldafing:Kostspieliger Ausbau

Lesezeit: 1 min

Die Wielinger Straße ist in schlechtem Zustand und es fehlen Gehwege. Anwohner befürchten hohe Kosten

Von Otto Fritscher, Feldafing

Es handelt sich um ein gerade mal 270 Meter langes Teilstück der Wielinger Straße in Feldafing, und doch schlägt die Diskussion um den Ausbau dieser Strecke bereits hohe Wellen. Zum einen geht es um die Frage, wie die Sicherheit der Fußgänger verbessert werden kann. Zum anderen fürchten die Anwohner, dass angesichts der geschätzten Kosten von rund 250 000 Euro hohe Summen auf sie zukommen. Es handelt sich laut Bürgermeister Bernhard Sontheim um eine "Ersterschließung", die größtenteils von den Anliegern bezahlt werden müsste.

Etliche Anwohner verfolgten aufmerksam die Diskussion im Gemeinderat. Einig war man sich, dass die jetzige Situation auf dem Abschnitt zwischen der Wank- und Alpspitzstraße unbefriedigend ist. Die Straße ist in schlechtem Zustand, die Straßenbreite schwankt zwischen 3,50 und 5,80 Meter. Und gerade für Schulkinder und die vielen Besucher des Schulungszentrums der "Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeiter" fehlt ein durchgängiger Bürgersteig. Deshalb hatte Bürgermeister Bernhard Sontheim dem Planer Marcus Schmidbauer den Auftrag erteilt, zu untersuchen, was auf dem 6,50 Meter breiten Grundstücksstreifen im Besitz der Gemeinde, auf dem die Straße verläuft, planerisch überhaupt möglich wäre. Schmidbauer schlug eine fünf Meter breite Fahrbahn und einen eineinhalb Meter breiten "Multifunktionsstreifen" vor. Dieser soll vor allem als Gehweg dienen, aber auch Autos dürfen ihn im Begegnungsverkehr benutzen.

Daran entzündeten sich die Diskussion im Gemeinderat, denn Fußgänger seien so nicht geschützt. "Die ganze Straße muss so angelegt sein, dass sie die Autofahrer bremst, denn es gilt ja jetzt schon Tempo 30", forderte Zweiter Bürgermeister Anton Maier. Als "sehr gefährlich" bezeichnete Günter Hansel die Situation vor allem an den Einmündungen, und Nandl Schultheiß forderte, "dass es dort oben schöner wird". Sontheim wollte an diesem Abend aber noch nicht über Detailplanungen reden, sondern vom Gremium wissen, ob es sich überhaupt einen Ausbau der Wielinger Straße vorstellen kann. "Wir müssen unsere Straßen schließlich instandhalten", sagt er. "Wir haben da ein akutes Problem, und dürfen den Ausbau nicht verschieben", sagte Dritter Bürgermeister Roger Himmelstoß. Mit zehn gegen vier Stimmen wurde beschlossen, eine genauere Planung anzugehen, wobei die Bedenken und Anregungen der Anwohner auch berücksichtigt werden sollen.

© SZ vom 21.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: