Gelernt hat Josef Auer eigentlich Koch, seit geraumer Zeit arbeitet er als Taxifahrer, doch sein Herz gehört der Feuerwehr. "Ein Hobby braucht der Mensch", sagt der 58-Jährige. Seit 1973 gehört er zunächst der Feuerwehr Tutzing und seit 1991 dann der Feldafinger Wehr an. Für sein ehrenamtliches Engagement ist er nun mit der goldenen Verdienstmedaille der Gemeinde Feldafing ausgezeichnet worden. "Du hast Deine persönlichen Interessen über lange Zeit zurückgestellt und Menschen in Notsituationen geholfen", sagte Bürgermeister Bernhard Sontheim bei der Ehrung am Dienstag.
In seinen mehr als vier Jahrzehnten im Feuerwehrdienst hat Auer wohl deutlich mehr als 2000 Einsätze absolviert, hat der Feldafinger Kommandant Dirk Schiecke überschlagen. Durchschnittlich kommt ein Feuerwehrler in Feldafing auf mindestens 50 Einsätze pro Jahr. An seinen schrecklichsten Einsatz kann sich Auer noch gut erinnern, wenn dieser auch schon etliche Jahre her ist. "Ein Verkehrsunfall mit drei Toten auf der Bundesstraße 2, darunter ein siebenjähriges Mädchen." Auch etliche große Löscheinsätze hat Auer hinter sich. Die meisten Einsätze sind heute aber technische Hilfeleistungen, etwa wenn eine Ölspur den Autoverkehr behindert, oder wenn nach einem Sturm ein umgestürzter Baum die Straße blockiert. Bei der Feuerwehr habe ihn "die gute Kameradschaft" gehalten, "und dass man technisch gefordert wird".
Sontheim erinnerte in seiner Laudatio aber auch daran, dass der Oberlöschmeister Auer als langjähriger Ausbilder junger Leute "die Einsatzfähigkeit der Wehr" gesichert habe. "Und nicht zuletzt warst Du immer ein engagierter Grillmeister bei den Weinfesten der Feuerwehr", fügte der Bürgermeister hinzu. Ans Aufhören denkt Auer noch lange nicht, zumal die Altersgrenze für den aktiven Dienst auf 65 Jahre heraufgesetzt worden ist.