Feldafing:Bürger fordern mehr Sicherheit

Lesezeit: 1 min

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Zebrastreifen, Querungshilfe, Bedarfsampel, Tempo 30: Seit mehr als 15 Jahren wird in Feldafing über Lösungsmöglichkeiten diskutiert, wie Fußgänger und Radfahrer sicher über die stark befahrene Staatsstraße 2063 kommen. Doch geschehen ist bislang nichts. Nun hat die Zukunftswerkstatt eine Unterschriftenaktion gestartet, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Insgesamt 540 Bürger fordern eine Entschärfung der Gefahrenstelle. Auf einer Informationsveranstaltung am Dienstag diskutierten die Bürger im voll besetzten Rathaussaal unter der Moderation von Andrea von Gleichenstein mit den zuständigen Behördenvertretern.

Die Staatsstraße ist eine Barriere im Alltag der Feldafinger. Mindestens 20 Kinder müssen sie täglich überqueren, um zur Schule zu kommen. Hotelgäste müssen zu den Seminarräumen auf der anderen Straßenseite, Kindergartenkinder, Schulkinder, Sportler, Segler und Badegäste, um zum See oder zu den Sportstätten zu gelangen. Ein Anwohner der Seestraße, der seine Schulkinder täglich über die Straße bringt, urteilte: "Es ist zu gefährlich, sogar wenn ein Erwachsener dabei ist." Man dürfe nicht warten, bis ein Kind verunglückt. Die Lehrerin Karin Bergfeld berichtete, dass ganze Schulklassen gefährdet seien, weil rücksichtslose Autofahrer direkt durch die Kindergruppe hindurchführen. Die Behörden seien bisher "wenig entgegenkommend" gewesen, sagte der Städteplaner Hartmut Schließer.

Dem Vorschlag der Zukunftswerkstatt, wonach der Bereich zwischen Seestraße und dem Hotel Kaiserin Elisabeth bis zur Straßenkuppe in Höhe der Maffeistraße auf Tempo 30 reduziert werden sollte, standen die Behördenvertreter ebenso skeptisch gegenüber wie dem Vorschlag, einen Zebrastreifen mit Bedarfsampel im Hotelbereich einzurichten. Stattdessen sprachen sich der Verkehrsexperte der Polizei, Johannes Bauer, Markus Reichart vom Landratsamt und Christian Probst vom Bauamt Weilheim für eine Querungshilfe aus. Gegen eine Bedarfsampel spricht laut Reichart, dass sie oft von Autofahrern bei Rot überfahren werde. Bürgermeister Bernhard Sontheim appellierte inständig an die Behördenvertreter: "Geben Sie ihrem Herzen einen Ruck und genehmigen Sie eine Bedarfsampel." Das Fazit: Die Behördenvertreter zeigten sich zwar offen für eine Lösung, die Chancen auf eine Umsetzung indes schätzte Bauer auf 60 zu 40 ein.

© SZ vom 30.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: