Bürgerforum:Parkplätze - ja oder nein

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Tutzinger debattieren über die Zukunft nach Straßenumbau

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Tutzing

Die Parksituation nach dem Umbau der Staatsstraße ist Hauptthema auf dem vierten Bürgerforum im Roncallihaus gewesen. Während ein Teil der rund 70 Besucher dafür plädierte, die Parkplätze zu streichen und aufs Fahrrad umzusteigen, sprachen sich andere dafür aus, mehr Parkplätze zu schaffen. Bürgermeisterin Marlene Greinwald hofft, dass ein Kompromiss gefunden wird zwischen den Wünschen der Gewerbetreibenden und einer schönen Gestaltung. Sie selbst könnte sich ein Parkraumkonzept vorstellen, sobald die Umbauarbeiten abgeschlossen sind.

Nach Angaben von Planer Benjamin Neudert soll mit dem Umbau im April 2019 begonnen werden. Die Verkehrsführung während der zweieinhalbjährigen Bauzeit wird vom Landratsamt geplant, da es sich um eine Staatsstraße handelt. Man werde versuchen, den Durchgangsverkehr durch weiträumige Umleitungen auf der B 2 von Bernried "heraus zu empfehlen", so Neudert. Für den Bauabschnitt im Süden ist eine Vollsperrung der Hauptstraße mit Behelfsausfahrten geplant. Teilweise soll es auch eine halbseitige Sperrung geben mit Einbahnregelung. Das Umleitungskonzept steht noch nicht fest, da die Schulwegführung erst festgelegt und Rettungsdienste sowie die Gewerbetreibenden einbezogen werden müssen.

Wie Greinwald feststellt, werden während der Bauphase "alle leiden müssen". In dieser Zeit könne sich mancher Tutzinger überlegen, ob er aufs Fahrrad umsteige. Ihrer Meinung nach können die Geschäfte an der Hauptstraße ohne Parkplätze nicht überleben. Eine Planung mit Stellplätzen sei daher notwendig. Zumal der Bau einer Tiefgarage, der unter dem Hof an der Grund- und Mittelschule geplant war, laut Greinwald nicht möglich ist. Das Areal werde für ein Niederschlagsrückhaltebecken benötigt, sagt sie. "Es gibt viele Leute, die aufs Auto angewiesen sind, das sollte man berücksichtigen", erklärte ein Besucher. Wie Planer Neudert erläuterte, sollen die 47 Stellplätze an der Hauptstraße erhalten werden. Neben Behindertenparkplätzen und Stellplätzen mit Ladestationen für E-Autos sind 34 Stellplätze geplant sowie 13 im Fahrbahnbereich. Zusätzliche Stellplätze könnten nördlich der Oskar-Schüler-Straße geschaffen werden. Darüber hinaus sind sogenannte flexible Parkplätze im Gespräch. Sie können im Sommer genutzt werden, um Fahrräder abzustellen und im Winter für Autos. Landschaftsplanerin Monika Treiber schlug vor, die Parkplätze optisch den Gehwegen zuzuordnen. Auch mehr Fahrradständer sind geplant. Die Tutzinger wünschen sich zudem Fußgängerquerungen und eine öffentliche Toilette. Weitere Vorschläge waren selbstfahrende Busse und mehr Radwege. In den anderen Bauabschnitten seien Radwege geplant, so Greinwald, die auch ein Tempolimit auf 40 Stundenkilometer unterstützt. Besucher regten an, den Bereich vor der Eisdiele zu vergrößern, indem beispielsweise die Fahrbahn der Schlossstraße verschoben wird. Das Seehofareal sollte ebenfalls eingebunden werden. Auch Schlossstraße und der Marienplatz sollen laut Treiber aufgewertet werden: mit Grün, Sitzecken und einer ansprechenden Bepflasterung.

© SZ vom 11.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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