Betreutes Wohnen in Krailling:Brandbrief ohne Erfolg

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Caritas muss auf die Genehmigung ihres Projektes warten

Von Carolin Fries, Krailling

Das Projekt "Betreutes Wohnen" neben dem Kraillinger Caritas-Altenheimist weit von einer Realisierung entfernt . Zwar hat der Gemeinderat zuletzt der Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt, für den Bebauungsplan gab es erneut keine Mehrheit. Daran änderte weder ein Brandbrief der Caritas etwas noch die Aussage des Planungsbüros für angewandten Naturschutz (PAN), dass dem Projekt naturschutzrechtlich nichts im Wege stehe.

Bürgermeisterin Christine Borst (CSU) kämpfte wie bereits in der Mai-Sitzung vergeblich um eine Mehrheit. Erneut stimmten Grüne, SPD, FBK gegen den Bebauungsplan. Nicht, weil man gegen das Betreute Wohnen sei, wie die Fraktionen betonten, sondern weil man die Ergebnisse der laufenden Untersuchungen zu den Urwaldkäfern im Wald rund um Maria Eich abwarten wolle. Grüne und SPD hatten in einem Antrag sogar weitere artenschutzrechtliche Untersuchungen gefordert, wie eine Brutvogelkartierung und die Erfassung von Fledermausvorkommen. Sie hegen inhaltliche Zweifel an dem vom PAN erstellten Gutachten. Roland Hettrich vom Büro PAN sagte, eine Kartierung von Brutvögeln sei in diesem Sommer nicht mehr möglich. Das Vorhaben werde sich damit um ein Jahr verzögern. Er beteuerte die Sorgfalt, mit der das Büro das 5000 Quadratmeter große Grundstück begutachtet hätte. "Wir haben jeden Baum angeschaut und keine Höhlen gefunden." Sowohl Fledermäuse als auch die geschützten Käfer benötigen Baumhöhlen. Der Antrag fand keine Mehrheit.

Doch die für Herbst erwarteten Ergebnisse der Käfer-Untersuchung wollen SPD, Grüne und FBK in jedem Fall abwarten. "Die Grundlagenermittlung muss vollständig sein", betonte FBK-Gemeinderat Rudolf Heidrich, der ansonsten eine juristische Auseinandersetzung mit den Anliegern befürchtet. Da konnte die Bürgermeisterin noch so oft betonen, dass dem Projekt rechtlich nichts im Wege stehe. Ihre Appelle fanden kein Gehör. Daran konnte auch der Brandbrief der Caritas nichts ändern, welche die Dringlichkeit der Baumaßnahme betonte. Nicht nur, weil sich bereits mehr als 50 Kraillinger vorangemeldet hätten, sondern der Neubau ein wichtiger Bestandteil für die anstehende Sanierung des Altenheims sei. Geplant ist es, Altenheim-Bewohner während der Sanierung in dem neuen Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft unterzubringen. "Dies würde verhindern, dass es für das Altenheim über Jahre einen Aufnahmestopp geben würde und dort lebende Bewohner gar in ein anderes Altenheim umziehen müssten", heißt es in dem Schreiben der Geschäftsführung.

Der Gemeinderat erteilte indes nur für die Flächennutzungsplanänderung die Genehmigung. Der Bebauungsplan muss weiter warten.

© SZ vom 10.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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