Bernried:Kunst und Krempel gesucht

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Das Bayerische Fernsehen dreht neue Folgen der Sendung in Schloss Höhenried.

Sylvia Böhm-Haimerl

Experten für Schmuck und Silber: Carl Ludwig Fuchs (li.) und Haidrun Wietler taxieren in der Sendung Kunst und Krempel eingereichte Gegenstände. Foto: Sessner/BR (Foto: BR, Foto Sessner)

- Kostbarkeit oder wertloser Tand, Kunst oder Nachahmung: Uwe Dobler, Kunstsachverständiger aus Augsburg, entscheidet innerhalb von Sekunden, ob ihn eine Antiquität interessiert. "99 Prozent der Objekte sind so klar wie der Kauf von Orangen", sagt er. "Man kennt den Wert, es steht nur nicht fest, ob die Orange aus Spanien oder Marokko kommt". Seit 20 Jahren tritt Dobler als Möbelexperte in der Kultsendung "Kunst & Krempel" auf, die jeden Samstagabend im bayerischen Fernsehen ausgestrahlt wird. Von 8. bis 10. März wird eine neue Sendereihe im Schloss Höhenried in Bernried aufgezeichnet.

Schon jetzt können sich Antiquitätenfans aus der Region mit ihren Familienschätzen für die Aufzeichnung anmelden. Aus den eingegangenen Bewerbungen mit Foto und kurzen Angaben zur Gesichte des Gegenstands suchen die Experten 60 Objekte für jedes Thema aus. Maximal 20 werden in die Aufzeichnung aufgenommen, aus der 17 Sendungen entstehen. Für die Dreharbeiten in Bernried sind Experten eingeladen für Schmuck, Silber, Porzellan, Gemälde, religiöse Volkskunst, Musikinstrumente und Möbel. Erst eine Stunde vor Beginn der Aufzeichnung sehen sie sich die Gegenstände an. Und auch da mag sich Dobler nicht zu lange aufhalten. Er liebt die Spannung, wenn bei ihm erst während der Betrachtung vor der Kamera "der Groschen fällt".

Oft hätten die Besitzer keine Ahnung, was ihr Objekt wert sei, ist Doblers Erfahrung. So hätte man beispielsweise vom Erbe einer jungen Dame, die in der Sendung auftrat, gleich mehrere Sendungen machen können. "Die Erbin war völlig perplex." Doch nicht immer warten auf Leute, die ihren Dachboden entrümpeln, gleich interessante Entdeckungen. Dass buchstäblich ein Schatz gefunden wird, kommt sehr selten vor. Manchmal werden die Erwartungen der Gäste sogar enttäuscht, etwa wenn es sich um Nachahmungen handelt oder gar Fälschungen.

Es sei Aufgabe der Sendung. die Reaktionen der Leute zu zeigen, ohne sie bloßzustellen, erklärt Redaktionsleiter Roland Köhler. Die Sendung werde zwar aufgezeichnet, aber unter Live- Bedingungen. Es gehe darum, den Nervenkitzel spürbar zu machen. "Es macht den Reiz aus, dass man den Experten beim Denken zuschauen kann", erklärt Köhler. Das kommt beim Publikum an.

Seit 25 Jahren gibt es die Sendung und die Zuschauerzahlen steigen stetig. Mit einer Million Zuschauern deutschlandweit ist sie die BR-Sendung mit dem größten Marktanteil außerhalb Bayerns. Damit erreiche Kunst & Krempel ein Massenpublikum, so Köhler. Anmeldung für die Aufzeichnung in Bernried beim BR, Kunst & Krempel, 81011 München oder per Email an kunstundkrempel@br.de.

© SZ vom 17.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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