Die sechs Personen, die an Pfingsten beim Großbrand des Handwerkerhofs in Manthal ihre Heimstatt und den gesamten Hausrat verloren haben, sind weiter obdachlos. Die vierköpfige Familie Keresztesi ist nach wie vor provisorisch in einer Einzimmerwohnung im Berger Bauhof untergebracht; das Ehepaar, das darüber gewohnt hatte, lebt vorübergehend bei Freunden. Beide Parteien wären sehr intensiv auf Wohnungssuche, sagt Bergs Bürgermeister Rupert Monn. Auch die Rathausverwaltung sei daran beteiligt: Nach wie vor können sich Personen, die vorübergehend oder langfristig Wohnraum anbieten wollen, unter der Telefonnummer 08151/5080 melden.
Ein großer Erfolg ist hingegen der Spendenaufruf des Berger Rathauses für die sechs Obdachlosen. "Das läuft sehr gut", sagt Monn auf Nachfrage: Weit mehr als 10 000 Euro seien bislang auf dem Spendenkonto (Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, DE08 7025 0150 0430 9030 05, Kennwort Brandgeschädigte Manthal) eingegangen. Die Spendenaktion laufe weiter, unter anderem sei noch die Überweisung eines größeren Betrags angekündigt worden, sagt Monn: "Ein Großteil des bisher eingegangenen Geldes ist schon verteilt worden."
Sowohl das Ehepaar wie die vierköpfige Familie konnten beim nächtlichen Brand in Manthal nur die Kleidung retten, die sie griffbereit neben den Betten zur Hand hatten. Beide vormalige Mietparteien im Handwerkerhof waren nicht gegen die vom Feuer verursachten Schäden versichert. Istvàn Keresztesi, Timea Varga und ihre beiden Kinder Dàvid (5) und Kamilla (3) hatten erst im vergangenen Sommer nach langer Suche eine geeminsame Wohnung in Berg gefunden. Der 39-jährige Familienvater arbeitet seit sieben Jahren in der Gemeinde und ist als Hausmeister und Gärtner im Künstlerhaus Himbsel angestellt. Sechs Jahre lang konnte Keresztesi seine Frau und die Kinder nur eine Woche im Monat sehen, wenn er nach jeweils drei Wochen am Starnberger See heim nach Ungarn fuhr. Inzwischen hat auch Timea Varga Arbeit in Starnberg gefunden.