Bayerische Seenschifffahrt:Leinen los, Dampfer voll

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Wenn es nach Achim März ginge, würde die MS Herrsching in diesem Jahr mit einem Fass Whisky an Bord über den Ammersee schippern. (Foto: Georgine Treybal)

Noch vor dem Saisonstart der weißblauen Flotte am Ostersonntag sind alle Brunchfahrten auf dem Ammersee ausgebucht. Auch auf dem Starnberger See sind die Sondertouren gefragt

Von Astrid Becker, Starnberg/Stegen

Die Liebhaber von Dampferfahrten auf Starnberger See und Ammersee scheinen den Start der Schifffahrtssaison am Ostersonntag kaum mehr erwarten zu können. Noch vor Saisonbeginn sind bereits viele der sogenannten Erlebnisfahrten ausgebucht. "Gewaltig wie noch nie" nennt der stellvertretende Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt, Marcus Weisbecker, die Nachfrage danach. So sind beispielsweise bereits alle 15 Brunchfahrten in dieser Saison auf dem Ammersee komplett ausgebucht, ebenso wie die Schlemmerfahrt zur Sonnenwende am 21. Juni, das Weinfest am 13. Oktober oder auch das Saisonfinale am 14. Oktober.

Auch auf dem Starnberger See erfreuen sich diese Fahrten großer Beliebtheit. 16 Mal werden dort Brunchfahrten angeboten, die ersten acht Termine allerdings sind bereits voll belegt. Für den 22. Juli und die Folgetermine gibt es aber noch Plätze. Ausgebucht ist dort zudem noch die Ü30-Party am 7. Juli sowie am 4. August. Dass insgesamt die Buchungslage für diese Fahrten auf dem Starnberger See nicht ganz so stark zu sein scheint wie am Ammersee, ist für Weisbecker einfach zu erklären: "Die Schiffe am Starnberger See sind größer." So werden die Erlebnisfahrten dort meist von der MS Starnberg absolviert. Etwa 250 Plätze stehen dafür zur Verfügung. "Schauen Sie, unser Raddampfer Herrsching, mit dem wir diese Fahrten am Ammersee unternehmen, bietet dagegen dafür gerade mal Platz für 100 Menschen", so Weisbecker.

Das dürfte aber nicht der einzige Grund sein: Bei den Fahrgastzahlen hat der Ammersee den Starnberger See ohnehin längst überholt. Etwa 300 000 Menschen sind dort pro Saison mit den Schiffen unterwegs, auf dem Starnberger See sind es nur etwa 250 000. Deshalb würde die Bayerische Seenschifffahrt den Routenverlauf auf dem Starnberger See gerne bis 2020 ändern und ein Zwei-Kreis-System wie am Ammersee einführen. Tutzing würde dabei eine ähnliche Rolle einnehmen wie Herrsching als Dreh- und Knotenpunkt am Ammersee. Dafür müsste allerdings der Steg in Tutzing verlängert werden - etwas, das die Gemeinde bislang aber ablehnt. Ob dies überhaupt technisch machbar wäre, wird derzeit noch geprüft.

Bis dahin bleiben die Fahrpläne für beide Seen so, wie sie auch in den Vorjahren waren. Das heißt: Die Saison beginnt am Sonntag langsam. So wird um 10.30 Uhr in Starnberg die Seeshaupt zu einer ersten großen Rundfahrt aufbrechen. Sie wird den ganzen April im Einsatz sein, allerdings nur bis zum Ferienende täglich. Danach fährt sie nur an den Wochenenden um 12.30 Uhr und um 14 Uhr auf dem nördlichen Kurs über Possenhofen, Leoni, Berg und dann wieder zurück in die Kreisstadt. Täglich werden die Schiffe am Starnberger See dann erst vom 28. April an fahren, ausgeweitet werden die Linien von 19. Mai an und dann noch einmal von 14. Juli an.

Auf dem Ammersee hingegen ist das anders: Dort verkehren zwei der insgesamt vier Linien bereits im April täglich. Die großen Fahrten werden dabei von der Herrsching übernommen, die kleineren Routen von der 2017 in Betrieb genommenen Utting. Start ist am Sonntag um 10.25 Uhr. Auch hier weitet sich der Fahrplan sukzessive noch aus. Weisbecker dazu: "So richtig beginnt die Saison ja erst im Mai. Und wir brauchen die Zeit noch, um alle anderen Schiffe auf Hochglanz zu bringen." Der Grund dafür ist einfach: Weil es keine Hallen für die Schiffe gibt, sind für viele Arbeiten, zum Beispiel für den Anstrich, milde Temperaturen nötig. Weisbecker: "Der lange Winter heuer hat uns dabei arg zu schaffen gemacht."

Weitere Informationen sowie die genauen Fahrpläne sind unter www.seenschifffahrt.de abrufbar.

© SZ vom 29.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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