Große Verunsicherung herrscht unter den Bürgern von Aufkirchen, denn sie befürchten, womöglich bald ohne Lebensmittelladen dazustehen. Das Ehepaar Heinz wird den örtlichen Edeka-Markt im kommenden Februar aufgeben. "Ja, wir hören auf", bestätigte Rudolf Heinz am Mittwoch. Zum 28. Februar laufe der Mietvertrag aus, und eine Verlängerung komme für ihn nicht mehr in Frage, sagte der 63-Jährige. Seit 23 Jahren betreibe er das Lebensmittelgeschäft nun, weitere zehn Jahre wolle er sich dies "nicht mehr antun". Eine Woche vor Vertragsende wollen Rudolf Heinz und seine Frau Ursula den Markt schließen und ausräumen, um die Räume dann besenrein übergeben zu können. Schließlich stünden danach größere Renovierungsarbeiten an.
In jedem Fall ist es jetzt an der Edeka-Kette, einen neuen Betreiber für den kleinen Lebensmittelmarkt in der Ortsmitte zu finden. Ein potenzieller Nachfolger steht offensichtlich schon in den Startlöchern: Sebastian Ullrich, der im Lebensmittelladen arbeitetet und hier auch gelernt hat, verhandelt bereits mit Edeka. "Interesse habe ich schon", sagte er zur SZ. Weiter wollte sich der 34-jähriger Berger aber zum bisherigen Verlauf der Gespräche nicht äußern. "Wir werden sehen, was dabei herauskommt", meinte er vorsichtig am Telefon.
Das Wohn- und Geschäftshaus in Aufkirchen hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach langem Hin und Her war das Anwesen im September 2012 vor dem Weilheimer Amtsgericht zwangsversteigert worden. Als Verkehrswert waren damals 1,7 Millionen Euro festgelegt. Vinzenz-murr-Chefin Evi Brandl erhielt schließlich den Zuschlag für das 1720 Quadratmeter große Grundstück mit Haus und Nebengebäuden.
Brandl ist es offensichtlich ein Anliegen, Gerüchten über eine mögliche Schließung des Ladens vorzubeugen: "Es geht definitiv weiter in Aufkirchen", sagte sie am Mittwoch der SZ. Zuvor stünden in dem Lebensmittelgeschäft aber größere Umbau- und Renovierungsarbeiten an. "Der ganze Laden bekommt ein neues Design. Wir geben uns hier wirklich sehr große Mühe", versichert Brandl. Zum Stand laufender Vertragsverhandlungen wollte sie sich aber nicht äußern.