Andechs:Und wieder wird gebaut

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Seit Mittwoch ist die Herrschinger Straße in Andechs nur noch einspurig befahrbar - zur Überraschung der Anlieger, die sich an den Kosten für die Sanierung beteiligen müssen

Von Ute Pröttel, Andechs

Der Ausbau der Herrschinger Straße in Erling geht in eine neue Phase. Seit Mittwochmorgen ist die Ortseinfahrt von Herrsching kommend einspurig. Eine Ampel regelt den Verkehr. Für die Anwohner kam dies recht überraschend: Über die Arbeiten wurden sie diesmal nicht informiert. Dabei wird mit den jetzigen Arbeiten der zweite Bauabschnitt der Erneuerung der Erlinger Ortsdurchfahrt nach der Frostperiode fortgesetzt. Die Straßenerneuerung soll sich bis zum Herbst hinziehen.

Bereits im vergangenen Jahr war mit der Erneuerung der Herrschinger Straße von der Kreuzung Andechser und Herrschinger Straße in Richtung Westen begonnen worden. Die komplette Straße samt Bürgersteigen wird entfernt. Es werden neue Versorgungsleitungen verlegt, insbesondere ein größerer Regenwasserkanal. Da eine Vollsperrung der Ortsdurchfahrt nicht möglich ist, muss die Straßenerneuerung in mehreren einspurigen Abschnitten erfolgen.

Aktuell wird die rechte Fahrbahnseite in Fahrtrichtung Herrsching bearbeitet. Die Baustelle wird zwei bis drei Wochen an dieser Stelle sein und sich dann Richtung Ortsmitte verlagern. Zehn bis zwölf Teilabschnitte werden nötig sein, bis der gesamte Unterbau fertig gestellt ist. Die bereits erneuerten Abschnitte wurden im vergangenen Jahres provisorisch geteert. Erst wenn die gesamte Herrschinger Straße von der Andechser Straße bis hin zur Fischener Straße mit den neuen Sparten versehen ist, wird eine durchgängige Asphaltdecke aufgetragen. Dies wird nicht vor Herbst 2016 der Fall sein und soll mit einer Vollsperrung in einer einzigen Nacht realisiert werden. Der erste Bauabschnitt hatte den Ausbau der Kreuzung Starnberger und Herrschinger Straße mit der Andechser Straße und dem Kerschlacher Weg betroffen. In einem dritten Bauabschnitt soll von 2017 an noch die Starnberger Straße von der zentralen Kreuzung in Richtung Osten ausgebaut werden.

.Der Ausbau der Staatsstraße 2067 stellt im diesjährigen Haushalt der Gemeinde Andechs mit 590 000 Euro den größten Ausgabeposten dar. Nach wie vor unklar ist, in welchem Umfang die Anlieger an den Kosten beteiligt werden. Das Staatliche Bauamt übernimmt die Kosten für den Ausbau der Straße. Die Gehsteige und Straßenbeleuchtung sind jedoch Sache der Gemeinde und sollen über die Straßenausbaubeitragssatzung finanziert werden. Die Wogen um die Beitragspflicht für den Ausbau von Ortsstraßen schlugen im vergangenen Jahr hoch - auch in der Gemeinde Andechs. Im Februar dieses Jahres beschloss der Bayerische Landtag zwar eine Änderung des Kommunalabgabengesetzes. Er kippte jedoch nicht die Regelung der Straßenbeitragssatzung. Zum 1. April treten in Kraft: die verpflichtende Bürgerbeteiligung, eine Beschränkung des Ausbauaufwandes auf das Notwendige, der Teilerlass des Beitrags, wenn dieser größer als das 0,4-fache des Grundstückswertes ist und eine zeitliche Grenze von 25 Jahren für die Erhebung von Erschließungsbeiträgen. Die Anlieger der Herrschinger Straße werden also in jedem Fall an der Finanzierung beteiligt. Auf welcher gesetzlichen Grundlage wird im Laufe des Jahres noch zu erörtern sein.

Die Satzung der Gemeinde Andechs sieht bisher eine Beteiligung der Anlieger in Höhe von 55 Prozent vor. Zur Berechnung der Kosten wird nicht die Länge des Grundstücks entlang der Straße zugrunde gelegt, sondern vielmehr bezieht sich der Anteil des einzelnen Anliegers auf die Grundstücksfläche und die Geschossfläche, die sich aus dem Rahmenplan für den Ortsteil Erling oder aus dem geltenden Bebauungsplan ergibt. Hausbesitzer, deren Grundstücke über die Herrschinger Straße erschlossen werden, wobei die Zufahrt nicht breiter als zwei Meter ist, sollen ebenfalls an den Kosten beteiligt werden. Die geplanten Gehsteige sind mit 230 000 Euro veranschlagt, die Straßenbeleuchtung wird rund 21 000 Euro kosten.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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