Andechs:Schwieriger Brandschutz

Lesezeit: 1 min

Landjugend-Räume brauchen Feuertreppe

Für die Räume der Landjugend im Dachgeschoss des Feuerwehrhauses in Frieding muss Andechs eine Nutzungsänderung beim Landratsamt beantragen. Und dafür braucht es einen erweiterten Brandschutz, also eine Außentreppe als zweiten Rettungsweg. Bisher ging der Gemeinderat davon aus, dass lediglich eine Feuerleiter oder eine Möglichkeit zum Anleitern für die Feuerwehr geschaffen werden müsse. Doch das geht nicht. Die Gemeinderäte hatten die Wahl zwischen drei verschiedenen Außentreppen, deren Kosten variieren. Eine gegenläufige Podesttreppe kostet 20 000 Euro, eine Gerüsttreppe gibt es für 22 000 Euro und eine Spindeltreppe ist mit 23 000 Euro die teuerste, braucht jedoch den geringsten Platz.

Doch was zunächst so einfach schien, stellt sich dann doch als kompliziert heraus. Denn das alles gilt nur, wenn die Räume als Gebäudeklasse drei eingestuft werden. Dabei geht es um einige Zentimeter Höhe. "Bei mehr als sieben Meter haben wir Gebäudeklasse vier und dann braucht es noch weitere Umbauten, die das Ganze teuer machen", sagte Geschäftsleiter Max Pänzinger. Die Fluchttreppe muss an der östlichen Giebelwand errichtet werden und verdeckt Fenster im Obergeschoss und im Parterre. Auch werden ein paar Parkplätze unbrauchbar. Also schien die Entscheidung auf die Spindeltreppe mit einem Außendurchmesser von zirka vier Quadratmetern hinauszulaufen, wie es die Rathausverwaltung vorgeschlagen hatte. Doch Georg Scheitz (CSU) hakte nach und wollte wissen, warum es nicht ausreiche, für das Anleitern einen Balkon hinzubauen, der keine 20 000 Euro kosten würde. Walter Galli (Grüne) monierte, dass es nicht optimal sei, wenn die Treppe außen an den Wohnungsfenstern vorbeiführe.

Schließlich erinnerte Scheitz daran, dass der vorige Gemeinderat beschlossen hatte, die Landjugend im Erdgeschoss unterzubringen. "Wir haben diesen Beschluss nicht umgesetzt", lautete die Antwort von Bürgermeisterin Anna Neppel. Mit zehn zu fünf Stimmen wurde dann beschlossen, den Bauantrag mit Gerüsttreppe ans Landratsamt weiterzuleiten. Denn diese braucht zwar zehn Quadratmeter Platz, doch, so fand Johann Albrecht (Bürgergruppe), könne man sie später weiter verkaufen.

© SZ vom 24.04.2015 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: