Andechs:Familientreffen der Bergfexe

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Hans Kammerlander kommt zum "Tag des Berges"

Von Otto Fritscher, Andechs

Er wird der "Heilige Berg" genannt, und deshalb ist er für Günther Härter der ideale Ort für die Veranstaltung, die er jedes Jahr im Oktober organisiert: den "Tag des Berges", der nun schon zum sechsten Mal stattfindet, diesmal am Sonntag, 23. Oktober. Zwischen 400 und 500 Besucher erwartet Härter tagsüber, denn vom Vormittag bis zum Abend gibt es ein großes Vortragsprogramm über Trekking, Biking, aber auch über Extremtouren und die richtige Ausrüstung dafür. Die Moderation hat wieder Ernst Vogt vom Bayerischen Rundfunk übernommen.

Viele der Besucher kommen regelmäßig wieder, man kennt sich, tauscht sich über die Touren, die man in den vergangenen zwölf Monaten gegangen ist, aus, erzählt, und schaut bei den "Ausrüstungspartnern", die ihre Stände ebenfalls im Floriansstadel aufbauen, was es Neues gibt. Ein Familientreffen der Bergfexe sozusagen. Härter kennt die meisten Aussteller persönlich. So gelingt es ihm, immer wieder Top-Referenten nach Andechs zu holen wie in diesem Jahr Hans Kammerlander, Bruno Baumann und Andi Heckmair.

Günther Härter ist seit seinen jungen Jahren begeisterter Bergsteiger, hat Expeditionen auf allen Kontinenten mitgemacht und zum Teil selbst geleitet. Bevor er sein Unternehmen "Top Mountain Tours" gründete, war er Geschäftsführer beim Summit Club des Deutschen Alpenvereins (DAV). Und Härter ist immer noch gerne unterwegs. "Die ganz hohen Berge brauch' ich aber nicht mehr", sagt er, "Ich bleibe lieber eine Etage tiefer auf Bergen wie dem Elbrus." Wobei man wissen sollte, dass der Elbrus mit 5642 Metern der höchste Berg im Kaukasus ist. "Oder geh' eben mal in der Früh auf die Zugspitze."

Zugute kommen ihm seine exzellenten Kontakte in der Bergsteigerszene, von Reinhold Messner bis deutschen Top-Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner kennt er sie alle. Und die meisten von ihnen haben schon beim "Tag des Berges" von ihren Abenteuern erzählt. Heuer sind Hans Kammerlander und Bruno Baumann die Top-Referenten. Kammerlander, einst Seilpartner von Messner, berichtet über die "Matterhörner der Welt". Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr, der Eintritt kostet 15 Euro. Bereits um 16 Uhr ist Bruno Baumann dran, ein exzellenter Kenner der Seidenstraße. Sein Vortrag steht unter dem Motto "Der Wüstengänger". Das Programm beim "Tag des Berges" beginnt um 9 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück im Floriansstadel, um 10 eröffnet Härter die Veranstaltung und berichtet anschließend über "Skitouren weltweit". Dann erzählt Simone Beuschel, eigentlich eine Kundin von Top Mountain Tours, über die Expedition zur 4884 Meter hohen Carstensz-Pyramide in der indonesischen Provinz Papua. Allein der Anmarsch durch den Dschungel dürfte ein Abenteuer gewesen sein.

Um 13.40 Uhr beginnt ein Referat von Andi Heckmair, dem Erfinder der "Transalp" mit dem Thema "Faszinierendes Marokko per bike: Vom Hohen Atlas über die Straße der Kasbahs". Denn immer mehr Bergfreunde gehen nicht nur zu Fuß aufwärts, sondern sie treten kräftig in die Pedale, neuerdings sogar immer öfters mit einem E-Bike. Ein Trend, dem sich auch Günther Härter nicht verschließen will, eröffnet die Technik doch auch nicht topfitten oder schon etwas älteren Bergfexen neue Möglichkeiten. Doch eines sollte man, so sagt Günther Härter, nie vergessen: "In den Bergen brauchst du immer Reserven, weil du nie genau weißt, was noch passieren wird."

© SZ vom 17.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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