Andechs:Ende in Sicht

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Tourismusverband beschließt, sich selbst aufzulösen

Von Otto Fritscher, Andechs

Ob es "eine Fusion, ein Zusammenschluss, eine Übernahme oder sonstwas ist", das ist nach Ansicht von Bernhard Sontheim letztendlich egal. Wichtig ist für den Vorsitzenden des Tourismusverbands Starnberger Fünfseenland, dass die Arbeit des Tourismusverbandes dann nahtlos weitergeführt wird, wenn zum Jahresende die Fusion des Verbandes mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Landkreis Starnberg (gfw) erfolgen wird. Die neue GmbH, deren Name noch nicht feststeht, wird von allen Beteiligten "gfw neu" genannt, und in ihr werden die Aufgaben der Tourismus- und der Wirtschaftsförderung gebündelt. "Wir sind auf einem guten Weg, wir schaffen wohl die Neugründung zum 1.1.2017 an", kündigte Sontheim auf der Versammlung des Tourismusverbands in Andechs an. Etliche Klippen sind umschifft, anderes ist noch offen. Zum Beispiel müssen noch die Gesellschafteranteile zwischen dem Landkreis, den Kommunen, dem Unternehmerverband UWS und dem Bund der Selbständigen ausgehandelt werden, die allesamt bislang schon Gesellschafter der gfw sind.

Dafür werden erstmals die Strukturen der gfw neu erkennbar: Es wird einen Aufsichtsrat geben, dessen Vorsitz wohl Landrat Karl Roth übernehmen wird. Als Geschäftsführer ist gfw-Chef Christoph Winkelkötter im Gespräch. Und statt Beiräten wird es dann Ausschüsse geben, etwa den Tourismusausschuss, dem Vertreter der Kommunen angehören sollen, und den Strategieausschuss, für dessen Leitung Sontheim gehandelt wird.

Einstimmig beschlossen die Verbandsvertreter, zumeist die Bürgermeister, in ihren Gremien auf einen Beschluss zur Auflösung des Tourismusverbandes hinzuwirken. Mittels eines Dienstleistungsvertrages werden die vier Gemeinden Münsing, Seeshaupt, Bernried und Dießen die Tourismusförderung an die gfw neu übertragen, aber nicht Mitglied der GmbH werden, da sie nicht zum Landkreis Starnberg gehören. "Ich bin froh, dass die vier weiter bei uns mitmachen", sagte Starnbergs Landrat Karl Roth, und verwies auf den Markenbildungsprozess, den vor Jahresfrist die damalige Regionalmanagerin Verena Papke angestoßen und vorangetrieben hatte. Das Ergebnis mündet in dem "Markenkernwert wert-schätzend" mit Bindestrich.

"Wie geht es denn mit dem Markenbildungsprozess weiter?", wollte Bergs Bürgermeister Rupert Monn wissen. "Momentan ist der auf Eis gelegt, weil wir anders zu tun haben", sagt Roth, ohne explizit auf die Asylbewerberthematik einzugehen. Wann der Prozess wieder in Gang kommen werde, "das kann ich nicht sagen", erklärte Roth. Was zumindest einen in der Runde erkennbar erfreute, nämlich Weßlings Bürgermeister Michael Muther. "Auf Eis, da liegt der Markenbildungsprozess gut", sagte er sichtlich zufrieden. Fragt sich nur, ob ihn die "gfw neu" wiederbeleben wird.

© SZ vom 17.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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