Andechs:Auf dem Friedhof wird es eng

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Die Anlage an der Friedenskapelle muss erweitert werden

Wer im Schatten der Friedenskapelle bei Andechs in Frieden ruht, bekommt sicher öfter Besuch. Der Friedhof außerhalb von Erling dürfte zu einem der schönsten in ganz Bayern gehören. Direkt daneben führt der Wanderweg nach Kloster Andechs. Hinterbliebene und Wanderer haben einen fantastischen Blick über die sanft modellierte Landschaft hinüber zum Heiligen Berg. Die Gräber werden dort noch von einer Generation zur anderen weitergegeben. Doch langsam wird es eng. Auch in Zukunft ist davon auszugehen, dass eher weniger als mehr Gräber frei werden. Die Zahl der Erlinger Bürger steigt und damit die Notwendigkeit, neue Grabstellen zu schaffen. Nun hat die Gemeinde Andechs das Herrschinger Planungsbüro Treiber beauftragt, ein Konzept für die Erweiterung des Friedhofs zu erstellen. Genug Platz dafür gibt es. Landschaftsarchitektin Monika Treiber präsentierte das Konzept im Gemeinderat. Es sieht eine Erweiterung in drei Bauräumen vor. Zum einen wird unterhalb des bestehenden Friedhofs der Parkplatz vergrößert und mit drei behindertengerechten Parkplätzen ausgestattet, die einen barrierefreien Zugang ermöglichen. Der zweite Bauraum schließt sich im Norden an den alten Friedhof an. Er sieht neben klassischen Gräbern für die Erdbestattung eine Aussegnungshalle, Gedächtnisgärten für Urnengräber und eine Urnenwand vor. Östlich davon ist ein parkähnlicher Bereich geplant, der überwiegend Platz für Baumbestattungen bieten soll, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Das Gelände enthält auch eine geologische Besonderheit, nämlich einen Himmelsweiher, auch als Toteisloch bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine eiszeitlich entstandene Geländemulde, die im Fünfseenland gar nicht so selten vorkommt und nur mit natürlichem Niederschlagswasser gefüllt wird. Auch dieses soll in den neuen Friedhof integriert werden.

Um die Erweiterung im geplanten Umfang realisieren zu können, muss in einem ersten Schritt der viel besuchte Wanderweg Richtung Norden verlegt werden. Hierfür sind im Haushalt 100 000 Euro vorgesehen. Der bisherige Weg wird in den Friedhof integriert, die Kreuzwegstationen bleiben an Ort und Stelle. Die Gesamtkosten beziffert Treiber auf etwa 800 000 Euro. Darin sind noch nicht die Kosten für Planung und Tiefbaumaßnahmen enthalten. Auch die Aussegnungshalle ist noch nicht kalkuliert. Dem Gemeinderat erschien das alles viel zu groß und zu teuer. Nun sollen zuerst die Parkplätze und die Erweiterung im Norden weiterverfolgt werden.

© SZ vom 21.03.2016 / upx - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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