Antipasti im Bierdunst, eine schicke Partylocation mit Braukessel, mittendrin ein Kino und dazu jetzt noch der Duft asiatischer Gewürze: Die Alte Brauerei in Stegen ist gastronomisches Gesamtkunstwerk und Kuddelmuddel zugleich. Die Gemengelage in dem trutzigen Bau oberhalb vom Ammersee wird soeben um eine Zutat ergänzt. Das neue Lokal Five Elements feiert an diesem Freitag Eröffnung mit Büfett und DJ Thomas Engelmann. Das Wirtepaar Silvia und Dirk Gromann aus Eching rechnet mit bis zu 150 Gästen.
Wer die Krimiserie "Rosenheim Cops" kennt, wird in dem Lokal ein Déjà-vu erleben. Die Theke aus der Filmkneipe "Times Square" ist dort wieder aufgebaut; eine solide Metallkonstruktion mit filigranen Ornamenten und einer massiven Mahagoni-Platte. Seit nicht mehr in der Brauerei gedreht wird, war das Stück im Keller eingelagert und hat Patina angesetzt. Jetzt kommt es wieder zur Geltung. In dem Lokal hat sich in den vergangenen Monaten einiges geändert; das Bistro ist komplett neu hergerichtet. Es hat nun einen edlen Steinboden, die wuchtigen Tische sind aus Mangoholz, davor stehen 60 Jahre alte Wirtshaus-Stühle, die neu lackiert wurden.
Der neue Wirt in der Alten Brauerei hat im Allgäu Koch gelernt. Dort arbeitete er auch noch in einem Hotel, später im Rosengarten im Westpark, im La Villa in Niederpöcking und zuletzt im Andechser am Dom in München. Zusammen mit seiner Frau Silvia ergreift der 38-Jährige nun die Gelegenheit, sich selbstständig zu machen. Kulinarisch hat er sich bei Urlaubsreisen in Thailand, Sri Lanka und Vietnam inspirieren lassen. "Diese Küche kann man nur frisch machen, da kann man nichts vortäuschen", sagt er. Seit der vergangenen Woche läuft der Betrieb, und mit der Resonanz kann Gromann zufrieden sein: "Das Restaurant war an manchen Abenden richtig voll; das hat uns schon überrascht".
Die Leute scheinen neugierig zu sein, was sich in der Alten Brauerei noch so tut. Eine bunte Mischung hat sich dort schon angesiedelt. Unter dem Five Elements bewirtet Ziti Manaj mit Pizza und Antipasti seine Gäste, während Rudolf Fottner dort in acht Tanks sein Lagerbier braut. Das ehemalige Sudhaus mit Kesselbar bietet Lilija Mamotenko für Partys und Firmenfeiern an. Im Kino läuft der neue Josef-Hader-Krimi, und das Bier danach gibt es in einem gemütlichen Gewölbe nebenan, in der Cello-Bar.