Gegen Verkehrslärm:Leises Gauting

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Gemeinde gibt Aktionsplan gegen Verkehrslärm in Auftrag

Von Blanche Mamer, Gauting

Lärm macht krank und manch ein Gautinger Bürger wünscht sich nichts sehnlicher, als einen ruhigen Schlaf. Doch daran ist an den Durchgangsstraßen oft nicht zu denken. Mit einem Lärmaktionsplan will die Gemeinde den Straßenlärm reduzieren und hat das Ingenieurbüro Möhler und Partner beauftragt, eine Lösung zu finden. Zusammen mit betroffenen Bürgern sind die Straßen mit den höchsten Belastungen untersucht worden.

Vor allem an der Ammerseestraße und der Starnberger Straße leiden die Anwohner unter dem nächtlichen Straßenlärm. In der Ammerseestraße sind es Lastwagen, die gegen Morgen ohne Beladung ortseinwärts fahren und wegen des schadhaften Straßenbelags und der Unebenheiten besonders starke Fahrgeräusche machen. Eine Sanierung der Staatsstraße sei allerdings erst für 2018 geplant, berichtete Bürgermeisterin Brigitte Kössinger im Verkehrsausschuss. Und das Straßenbauamt in Weilheim ist gegen ein Tempolimit. Allerdings hat der Gautinger Ausschuss nun beschlossen, in dem Abschnitt vom Kriegerdenkmal bis zur Ampel nach der Unterführung Tempo 30 zu beantragen. Da sich hier nicht nur die Grundschule befindet, sondern auch die Gebäude der Mittagsbetreuung und des Hortes sowie der Kindergarten, kann die Geschwindigkeitsreduzierung begründet werden. Kössinger sieht dafür gute Chancen. Der restliche Teil der Ammerseestraße soll indes weiterhin mit 50 befahren werden dürfen. Überlegungen, Tempo 30 für Lkw zu erlassen und zeitlich auf die Nachtstunden zu begrenzen, fanden nach längerer Diskussion keine Mehrheit. Denn die meisten Laster fahren zwischen sechs und sieben Uhr in der Früh, und da gilt die Nachtruhe nicht mehr. Allerdings will sich die Gemeinde dafür einsetzen, dass die Straße früher saniert wird, sobald die Münchener Straße fertig ist.

Die Anwohner der Starnberger Straße, die eine Verlängerung des Lärmschutzwalls um zirka 200 Meter gewünscht hatten, können vorerst nicht auf ihre Ohrstöpsel verzichten. Der Grund: Die landwirtschaftlichen Flächen am südlichen Ortsrand können nur von der Starnberger Straße aus erreicht werden. Eine mögliche Erhöhung des Walls um 1,5 Meter wird noch geprüft. Dafür müsste der gesamte Busch-und Baumbewuchs entfernt werden. Auch für den Antrag, das Ortsschild weiter ortsauswärts zu versetzen, kam keine Mehrheit zustande. In der Diskussion wies der Geschäftsleiter Joachim Graf darauf hin, dass bei Veränderungen am bestehenden Wall die Straßenausbaubeitragssatzung angewendet werden müsste.

Um die Geschwindigkeit besser zu kontrollieren, will die Gemeinde bei der kommunalen Verkehrsüberwachung ein Radargerät beantragen, um gezielt die Raser blitzen zu können. Der Bau eines Kreisels an der Abzweigung nach Königswiesen ist bereits beantragt, wie Kössinger betonte.

© SZ vom 07.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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