Toto-Pokal-Achtelfinale:SpVgg schlägt SpVgg

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Chancenlos: Haidhausens Torwart Chris Hewel blickt einem Versuch von Hachings dreimaligem Torschützen Dominic Reisner (re.) hinterher. (Foto: Claus Schunk)

Regionalligist Haching setzt sich beim Bezirkligisten Haidhausen 7:0 durch

Von Stefan Galler, München/Unterhaching

Als sich Spieler und Verantwortliche der SpVgg 1906 Haidhausen nach dem großen Match noch auf eine Halbe im Vereinsheim versammelten, war man sich einig: Obwohl die Partie dann doch nicht ganz nach dem Geschmack der Gastgeber verlaufen war, kann der Verein stolz sein auf diese Pokalsaison. "Es herrschte absolute Gänsehautstimmung", sagte der Vorsitzende Michael Netter nach der 0:7 (0:4)-Niederlage des Bezirksliga-Aufsteigers gegen den Drittliga-Absteiger SpVgg Unterhaching im Achtelfinale des bayerischen Toto-Cups. 850 Zuschauern waren gekommen - Besucherrekord für die Haidhausener. Andererseits herrschte auch Erleichterung darüber, dass der Tag X nun endlich überstanden war. Jetzt könne man sich wieder voll auf die Liga konzentrieren, ergänzte der Technische Leiter des Klubs, Peppo Scialdone: "In den letzten Wochen war dieses Spiel das Hauptthema." Die Folge sei eine Serie von vier Niederlagen gewesen. "Aber drinbleiben werden wir auf jeden Fall", sagt Vorstand Netter.

Dass es gegen die klar favorisierten Hachinger eine derart deutliche Abreibung geben würde, zeichnete sich früh ab: Nach gerade einmal 28 Sekunden hatte Dominic Reisner bereits getroffen, in Minute zwölf erhöhte Orestis Kiomourtzoglou auf 2:0. Es folgte der einzige echte Aufreger des Abends, als ausgerechnet der sichtlich motivierte frühere Unterhachinger Toni Rauch Gegenspieler Sebastian Koch abgrätschte, was von Referee Johannes Huber mit der roten Karte sanktioniert wurde. "Vollkommen überzogen", protestierte Haidhausens Trainer Helmut Volz, der einst als Jugendcoach ebenfalls in Haching tätig gewesen war. Selbst die Gäste waren mit der drakonischen Strafe nicht einverstanden: "Eine sehr harte Rote", sagte Trainer Claus Schromm. Unterhachings Kapitän Ulrich Taffertshofer intervenierte sogar noch beim Unparteiischen und versuchte, Rauch so vor dem Feldverweis zu bewahren. Indes vergebens.

Danach war das Spiel praktisch gelaufen. Haching erhöhte durch Kiomourtzoglou (36.) und Reisner (44.) vor der Pause auf 4:0, zwischenzeitlich hatte 1906 durch Jürgen Dörfler die dicke Chance zum Ehrentor, doch dessen Kopfball prallte an die Latte. "Unglaublich, wie die Zuschauer da abgegangen sind", sagte Schromm, der am Ende erleichtert war: "Hut ab, wie konzentriert meine Mannschaft die Aufgabe gemeistert hat. Die Gefahr, das zu locker zu nehmen, war da." Auch nach dem Wechsel blieben die Gäste dominant,abermals Reisner (59.) und zweimal Nicolas Hinterseer (64., 83.) stellten den 7:0-Endstand her. Dazwischen sah Haidhausens Dörfler noch Gelb-Rot (79.).

Unterdessen gibt es schlechte Nachrichten aus dem Hachinger Lazarett: Maximilian Nicu hat sich beim Regionalliga-Spiel in Memmingen (5:0) einen Bänderriss und eine Teilruptur des Syndesmosebandes zugezogen und fällt etwa vier Wochen aus. Andreas Markmüller muss sich einer Operation am Außenmeniskus unterziehen.

© SZ vom 17.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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