Tennis-Regionalligist Iphitos München:Rosa Aussichten

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"Menschlich passt alles wunderbar zusammen", sagt Vroni Hinterseer. Sie ist nach dem Abstieg geblieben und hat nun schon drei Einzel gewonnen. (Foto: Claus Schunk)

Die Tennisfrauen des MTTC Iphitos führen nach ihrem Abstieg die Regionalligatabelle an, sie würden sich nicht gegen einen Wiederaufstieg wehren. "Verjüngt und verstärkt" hätten sie sich - vor allem mit einem Maskottchen.

Von Matthias Schmid, München

Seit dieser Saison haben die Tennisfrauen des MTTC Iphitos einen Fan hinzugewonnen: ein Schwein, rosafarben und aus Stoff. Ob ein direkter Zusammenhang zwischen dem neuen Maskottchen "Iphi" und dem erfolgreichen Saisonauftakt der Regionalligamannschaft besteht, können und wollen die Münchner noch nicht abschließend bewerten. "Aber wir haben immerhin schon Schwein gehabt", sagt Iphitos-Cheftrainer Uli Sprenglewski.

In der Tat haben Franziska König und Sabrina Jolk am zweiten Spieltag das entscheidende Doppel im Match-Tiebreak des dritten Satzes gewonnen, zum 5:4-Erfolg im Stadtderby beim TC Großhesselohe. Nach dem 6:3-Sieg am Sonntag beim TC Schießgraben Augsburg führen die Münchnerinnen nun mit drei Siegen in drei Spielen die Tabelle vor Großhesselohe an (4:2 Punkte). "Die Stadtmeisterschaft der Münchner Regionalligavereine haben wir schon mal für uns entschieden", sagt Sprenglewski, nachdem der MTTC auch das erste Saisonspiel bei der zweiten Mannschaft von Grün-Weiss Luitpoldpark mit 7:2 siegreich beendet hat.

An diesem Donnerstag (11 Uhr, Aumeisterweg) steht nun nach drei Auswärtspartien das erste Heimspiel gegen den TC Siebentisch Augsburg an. "Endlich können wir mal zu Hause spielen", sagt Mannschaftsführerin Vroni Hinterseer: "Darauf freuen wir uns alle." Mit drei Einzelsiegen ist die 33-Jährige mitverantwortlich für den Aufschwung in dieser Saison. Inwieweit ihr Schweinchen "Iphi" geholfen hat, lässt sie offen. "Der einen Spielerin ist das wichtiger als der anderen", sagt sie emotionslos. Hinterseer ist eine von vier Stammspielerinnen, die trotz des Abstiegs aus der zweiten Liga im vergangenen Jahr geblieben sind. "Menschlich passt das alles wunderbar zusammen", sagt Hinterseer und fügt selbstbewusst hinzu: "Nach dem gelungenen Auftakt wollen wir nun versuchen, die Meisterschaft zu gewinnen."

Trainer Sprenglewski will das Saisonziel noch nicht so offensiv formulieren, weil noch vier Spiele ausstehen und manch einer der kommenden Gegner etliche ausländische Spielerinnen gemeldet hat und niemand seriös voraussagen kann, wie viele davon letztlich tatsächlich spielen werden. "Uns ist es erst einmal wichtig, dass wir unseren Zuschauern erfolgreiches und attraktives Tennis bieten", sagt der Tennislehrer. Ob dafür gegen Augsburg eine ausländische Spielerin auf der Spitzenposition erforderlich ist, mag er nicht verraten. In den ersten beiden Saisonspielen war die Spanierin Estrella Cabeza Candella zum Einsatz gekommen, die aber ihre beiden Einzel verlor. Auf der Meldeliste stehen noch zwei Italienerinnen. Am Sonntag gegen Schießgraben verzichtete München auf eine Legionärin, weil Uli Sprenglewski seine Mannschaft auch so für hochwertig genug hält. "Wir haben uns vor dieser Runde verjüngt und verstärkt", sagt er.

Neu im Iphitos-Team sind die ehemalige Freiburgerin Franziska Göttsching, die zuletzt für ein US-amerikanisches College spielte, und die 16-jährige Sophia Mejerovits. "Sie wollen wir an das Spitzentennis heranführen", sagt Sprenglewski über die Nürnbergerin. Dass sie schon jetzt die Qualität für die dritthöchste Klasse hat, zeigte Mejerovits mit zwei gewonnenen Einzeln. "Sophia hat das bisher super gemacht." Nicht nur für ihre weitere Entwicklung würde Sprenglewski es sich wünschen, wenn seine Mannschaft auch am Saisonende ganz oben in der Tabelle stünde. Etliche Vereine haben schon vor der Regionalligasaison ihre Abneigung gegenüber einem möglichen Aufstieg kundgetan. Iphitos gehörte nicht dazu. "Sollten wir die Meisterschaft gewinnen, wäre das schön, wir würden auf den Aufstieg nicht verzichten", sagt Sprenglewski. Ohne "Iphi" gehe das aber nicht, glaubt er, "wir brauchen das Schwein, das wir in der vergangenen Saison nicht hatten." Deshalb war er auch gleich angetan von der Idee mit dem Maskottchen. Der Trainer glaubt fest daran, dass es seinem Team entscheidende Punkte bringen wird.

© SZ vom 12.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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