SV Pullach:Fernreise zur Niederlage

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Der Meister aus Pullach verliert bei der Rückkehr seines Trainers Frank Schmöller in Augsburg den Nimbus der Unbesiegbaren. "Es ist in Ordnung, auch mal zu verlieren", sagt Managar Liedl nach dem Spiel. "Das kann vorkommen."

Von Sebastian Leisgang, Pullach

Frank Schmöller hatte schon eine Vorahnung. Es ist nicht so, dass er auf der Zugfahrt vom Frankfurter Flughafen nach Augsburg in seinem Sitz gesessen und sich auf der 353 Kilometer langen Strecke gedacht hätte, dass es an diesem Samstag bestimmt so weit sei. Aber irgendwann musste es ja mal passieren. Zu häufig waren seinem SV Pullach in den vergangenen Spielen späte Tore gelungen. "Es hat sich angekündigt", sagte der Trainer also, nachdem seine Mannschaft beim TSV Schwaben Augsburg 1:2 verloren hatte.

Schmöller war erst am Morgen aus seinem Urlaub in Ägypten zurückgekehrt und auf direktem Wege nach Augsburg gekommen. Dass sein Team dort die erste Saisonpleite hinnehmen musste, nahm Schmöller gelassen zur Kenntnis. "Das ist kein Beinbruch für uns. Erst im neunten Spiel die erste Niederlage - das ist nicht so schlecht."

Bei Pullachs Manager Theo Liedl, der Schmöller während dessen Absenz vertreten hatte, waren die Erinnerungen nach der Partie schon etwas verblasst. "Nach zehn Spielen oder so" habe Pullach mal wieder verloren, sagte er. Tatsächlich aber war Schmöllers Team bis zu dieser Pleite saisonübergreifend in 13 Partien unbesiegt geblieben. Letztmals verlor das Team Mitte April: 1:2 in Dachau. Dann folgten: fünf Siege in der vergangenen Spielzeit, je vier Siege und Remis in dieser. Nun aber mussten Liedl und Schmöller mal wieder unisono eingestehen: "Diese Niederlage ist gerecht."

"Es ist in Ordnung, auch mal zu verlieren", sagt Manager Liedl. "Das kann vorkommen."

Dabei hatte Pullach noch eine ansprechende erste Halbzeit abgeliefert. Lukas Dotzler schoss den aktuellen Meister nach gut einer halben Stunde vom Elfmeterpunkt in Führung, zudem boten sich dem Torschützen noch zwei gute Chancen, diese ließ er jedoch aus, einmal mit einem Pfostentreffer. "Wenn wir das zweite Tor machen, glaube ich nicht, dass Schwaben Augsburg noch mal zurückkommt", vermutete Schmöller. So aber musste er über die zweite Halbzeit sagen: "Wir waren nicht mehr in der Lage dagegenzuhalten."

Schmöller führte hierfür mildernde Umstände an, schließlich war die Partie bei Schwaben Augsburg bereits die sechste in den vergangenen drei Wochen. Deshalb konnte Pullach in den zweiten 45 Minuten den Kräfteverschleiß der englischen Wochen nicht mehr verbergen. "Wir haben schwer abgebaut und nicht mehr viel zustande gebracht", gestand auch Manager Liedl. Schwaben Augsburg glich nach gut einer Stunde durch Michael Geldhauser aus, Daniel Framberger traf vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 2:1.

Nach dem Spiel sagte Liedl: "Es ist in Ordnung, auch mal zu verlieren. Das kann vorkommen. Augsburg war zielstrebiger, einfach einen Tick besser als wir." Ein Spiel noch, nächsten Samstag gegen den sieglosen Tabellenletzten TSV Kornburg, dann hat Pullach sein ersehntes spielfreies Wochenende. "Danach", versicherte Trainer Schmöller, "wird die Welt schon wieder ganz, ganz anders aussehen."

© SZ vom 28.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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