SSG Neptun Germering:Rekordhalterin

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Cornelia Rips schwimmt 100 Meter Freistil in 58,20 Sekunden

Erfolgreicher Leistungssport ist häufig mit großem Aufwand verbunden, manchmal ist dieser Aufwand für Normalbürger kaum nachvollziehbar oder gar absurd. Welches 14-jährige Mädchen steht im Winter an einem Mittwoch gerne um sechs Uhr morgens auf, um ins Schwimmbad zu gehen? Für Cornelia Rips ist dies Alltag. Von September bis Mai springt sie jeden Mittwochmorgen um 6.30 Uhr ins Wasser des Germeringer Hallenbades und schwimmt vor der Schule ihre Bahnen. Zwei Stunden lang dauert das Training bei der SSG Neptun Germering, dann geht sie 500 Meter weiter, um sich im nahen Max-Born-Gymnasium in die achte Klasse zum Unterricht zu setzen.

Aber eigentlich dreht sich bei Cornelia Rips alles ums Schwimmen. Sie trainiert sechs Mal in der Woche, manchmal auch mehr. Besonders wenn sie Nachmittagsunterricht hat, muss alles schnell gehen. "Ich komme von der Schule nach Hause", erzählt Rips, "dann esse ich schnell etwas und dann geht es ins Training." Danach fällt sie dann einigermaßen erschöpft ins Bett. Dieser Rhythmus wiederholt sich bei der jungen Germeringer Schwimmerin an vielen Tagen. Doch sie weiß, wofür sie ihren Sport macht: Erfolge bleiben bei so viel Trainingsaufwand nicht aus.

Cornelia Rips schwamm bei den diesjährigen deutschen Jahrgangsmeisterschaften der Altersklasse 14 ganz vorne mit. Sie ist Freistilspezialistin und kraulte bei den nationalen Meisterschaften Anfang Juni über 50 Meter auf Rang zwei, ebenso über die 100-Meter-Freistildistanz. "Ich habe über 50 Meter mit einem Zehntel verloren, über hundert Meter um zwei Zehntel", erzählt sie von der jeweils knappen Niederlage gegen eine Konkurrentin. Ihre 100-Meter-Bestzeit steht nunmehr bei 58,20 Sekunden, eine enorme Zeit für eine 14-jährige Schwimmerin. Im Mai war sie süddeutsche Meisterin über 200 Meter Freistil geworden.

Alles begann für Cornelia Rips mit fünf Jahren. Sie begleitete ihren größeren Bruder zum Training. "Das Schwimmen hat mich sofort fasziniert", sagt sie heute. "Plötzlich war ich auch im Wasser." Natürlich ist Cornelia Rips familiär vorbelastet. Ihr Vater Marcus Rips war auch Schwimmer und vier Jahre lang zusammen mit Conny Feller ihr Trainer bei Neptun Germering. Seit 2014 hat Dirk Schülke zusammen mit Diandra Klinger das Training der Leistungsschwimmer im Verein übernommen. Ein Höhepunkt bei Neptun sind die jährlichen Vereinsmeisterschaften im Dezember. Auch hier ließ Rips einen Tag vor dem ersten Advent 2014 mit einem Paukenschlag aufhorchen, als sie den elf Jahre alten Vereinsrekord über 100 Meter Lagen um zwei Sekunden verbesserte. Blättert man durch die Vereinsrekordlisten der Mädchen und Frauen, findet man schon elfmal den Namen der erst 14-jährigen Schwimmerin.

© SZ vom 13.06.2015 / kwg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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