Es ist noch nicht lange her, da hatte die Gemeinde Olching allen Grund, stolz zu sein. Durch den großen Saal der Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach wehte ein Hauch von Hollywood, als der 14-jährige Nico Liersch von Olchings Bürgermeister Andreas Magg geehrt wurde. Liersch ist Schauspieler, wurde durch seine Rolle in dem deutschen Spielfilm Kokowääh 2 bekannt und beim Neujahrsempfang der Stadt für seinen Part im Kinofilm Die Bücherdiebin geehrt, einem Film, der zur Zeit des Nationalsozialismus in Olching spielt. Liersch agiert darin neben den beiden Oscarpreisträgern Geoffrey Rush und Emily Watson.
Vielleicht gibt es für den Olchinger Bürgermeister bald wieder einen Grund, einen gefeierten Darsteller zu ehren, allerdings spielt Martin Smolinski nicht an der Seite von Hollywood-Größen. Tragende Rollen in dem Film Speed, Mud and Glory spielen vielmehr Maschinen, genauer gesagt: Speedway-Motorräder. Denn Smolinski darf getrost als berühmtester Sportler Olchings bezeichnet werden, dem nun in einer abendfüllenden Dokumentation ein Denkmal gesetzt wurde. Der Münchner Regisseur Dee Dee Wallauer begleitete den zweimaligen Team-Weltmeister, Paar-Europameister und zigfachen deutschen Meister über mehrere Monate hinweg auf den Rennstrecken dieser Welt und bietet einen interessanten Einblick hinter die Kulissen dieses Rennzirkus. Die Resonanz bei der Premiere war sehr positiv, freut sich der 30-jährige Speedway-Profi, zuletzt wurde der Streifen beim PDX Motorcycle Film Festival in Portland/USA gezeigt. Ende Februar beginnt eine deutschlandweite Kino-Tournee der Dokumentation, die dann in ausgewählten Lichtspielhäusern zu sehen sein wird. Bundesweit sind 18 Aufführungen geplant, Smolinski möchte bei möglichst vielen dabei sein, um den Zuschauern Rede und Antwort zu stehen. Deutschland-Premiere ist am 25. Februar im Monopol Kino München, am 5. März folgt das Münchner Werkstattkino, in der Region ist der Streifen noch am 15. und 18. März in den Gröben-Lichtspielen in Gröbenzell zu bewundern.