Die Vorfreude auf den Pokalabend ist bei Claus Schromm diesmal ein wenig gedämpft. Denn der Trainer der SpVgg Unterhaching steckt in einer Zwickmühle: Soll er am Mittwochabend im Endspiel des Toto-Pokals beim Bayernligisten SpVgg Weiden (19 Uhr) ein paar wichtige Spieler schonen, damit sie am kommenden Samstag, beim letzten Liga-Spieltag in Erfurt, ganz sicher fit sind? Hinzu kommt eine weitere Überlegung: "In der Oberpfalz geht es ja auch gerne mal gach zu", sagt Schromm. Und Unterhachings Präsident Manfred Schwabl lässt mit Blick auf Weiden eine Bemerkung fallen, in der unter anderem das Wort "Schienbeinschoner" vorkommt. Schromm will Weiden aber auch spielerisch nicht unterschätzen. "Die wollen auch etwas Historisches schaffen", sagt er. Außerdem hatten sie im Halbfinale die Würzburger Kickers bezwungen, was für Unterhaching besonders ärgerlich war. Würzburg ist nämlich als bayerischer Amateurmeister bereits für den DFB-Pokal qualifiziert. Ein Finale gegen die Unterfranken hätte bedeutet, dass man die Knochen hätte schonen können.
Der Toto-Pokalsieg berechtigt zur Teilnahme am DFB-Pokal und würde wichtiges Geld in die Kassen spülen. Im Falle von Unterhaching etwas weniger als 140 000 Euro - für den Erfolgsfall hat Schwabl der Mannschaft einen kleinen Prozentsatz davon zugesichert. Es geht also darum, den Etat für die kommende Saison zu stärken. Und am Samstag geht es darum, in welcher Liga Haching künftig spielt. Dabei ist ein Sieg Pflicht für den Klassenerhalt.
Allerdings plagen den Trainer ohnehin Personalsorgen, vor allem in der Defensive. Fabian Götze fällt mit Pfeifferschem Drüsenfieber aus, auch Markus Schwabl plagt sich mit einer langwierigen Infektion herum. Spieler wie der Linksverteidiger Thomas Hagn sind daher gesetzt, für den 20-Jährigen wird es allerdings besonders anstrengend: Nach dem Pokal- und dem Saisonfinale fliegt er am Sonntag mit der U20-Nationalmannschaft nach Neuseeland.