Manche beim VfR Garching überlegen schon, ob sie beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) einen Dringlichkeitsantrag stellen sollen: auf Abschaffung der Heimspiele. Dreimal sind die Garchinger in dieser Regionalliga-Saison auswärts angetreten, dreimal sind sie mit drei Punkten abgereist, zuletzt am Freitag beim Tabellendritten TSV Buchbach. Und zu Hause? Da wartet der VfR noch auf den ersten Sieg in dieser Spielzeit. Also nur noch Auswärtsspiele? Er würde ein solches Ansinnen nicht unterstützen, sagte Cheftrainer Daniel Weber mit einem Lächeln, er kann nämlich keine gravierenden Leistungsunterschiede erkennen: "Auswärts ist es für uns bisher top gelaufen und zu Hause hatten wir mit Bayreuth oder dem FC Bayern nicht die leichtesten Gegner."
Den 3:2-Sieg in Buchbach stufte er als sehr wertvoll ein, nicht nur weil der Gegner die erste Heimniederlage in dieser Spielzeit hinnehmen musste. "Wir haben insgesamt gut performt und sind immer ruhig geblieben", fügte der 44-Jährige hinzu. Den dritten Saisonsieg sicherte Mario Staudigl zwei Minuten vor dem Schlusspfiff. "Wenn man in Buchbach dreimal in Führung geht, ist der Sieg am Ende verdient", stellte Weber fest. In der ersten Hälfte war es ein Spiel mit wenigen Torraumszenen, Garching verteidigte geschickt, ohne sich vor dem eigenen Strafraum zu verbarrikadieren. So war es nicht verwunderlich, dass Garchings Daniel Suck die Führung gelang. Nach einer Freistoßflanke von Dennis Niebauer köpfelte er den Ball ins Tor (38.). Nach dem Seitenwechsel drängten die Buchbacher, getragen von den Zuschauern, auf den Ausgleich. Er fiel auch, aber erst durch einen Elfmeter, den Thomas Breu verwandelte (51.). Nach einem Eigentor von Markus Grübl (53.) hätte Suck Garching mit 3:1 in Führung bringen können, doch er scheiterte bei seinem Alleingang an Torwart Daniel Maus, der in der vergangenen Saison noch sein Mitspieler war. "Wir waren dem dritten Tor näher", fand auch Weber, der "megazufrieden" ist mit der Punkteausbeute bisher. "Es ist bis auf 1860 München eine sehr ausgeglichene Liga. Jeder kann jeden schlagen."
Deshalb war er auch so froh, dass sich seine Spieler angesichts vergebener Chancen oder blöder Gegentore nicht verunsichern ließen. Abermals Grübl traf für den TSV per Elfmeter zum 2:2, ehe Staudigel nach einem Querschläger zu richtigen Zeit am richtigen Platz stand und den Ball über die Linie schoss. "Für uns ist es wichtig, dass wir fleißig Punkte sammeln", sagte Weber. Elf Punkte sind es bereits, was Rang sieben in der Tabelle bedeutet. Die Erfahrung habe gezeigt, fügte er hinzu, dass Außenseiter wie Garching zu Beginn der Saison noch Vorteile hätten, weil die Favoriten sich noch einspielen müssten und ihre Form suchten. "Nach dem Winter wird es schwieriger für uns", glaubt Weber. Sorgen macht er sich aber keine, genauso wenig wie um das nächste Heimspiel gegen 1860 Rosenheim.