Pferdesport: Rennschecke

Blickfang: Silvery Moon (hier geritten von Alexandra Vilmar) gilt als schnellster Schecke der Welt. (Foto: Lajos-Eric Balogh)

Silvery Moon gilt als der schnellste Schecke der Welt. An diesem Sonntag startet das Ausnahmepferd auf der Galopprennbahn in München-Riem.

Sein jeweiliger Reiter trägt weder Federschmuck noch Lendenschurz. Er steckt in einem Rennanzug, der eher an ein Kuhkostüm vom Kinderfasching erinnert. Dass Silvery Moon trotzdem oft als "Indianerpferd" bezeichnet wird, liegt an seinem Aussehen: Der sechsjährige Hengst ist ein Schecke, derart gemusterte Pferde waren vor allem bei den Indianern Nordamerikas beliebt. Im Galopprennsport sind sie es eigentlich weniger, sie kommen dort etwa so oft vor wie Rennanzüge mit Fleckmuster. Silvery Moon ist allerdings die Ausnahme: Wo er auch startet, jubeln ihm die Menschen zu. Erst vor drei Wochen haben ihn wieder 14 500 Zuschauer bei seinem fünften Karrieresieg auf der Galopprennbahn Köln-Weidenpesch zum Publikumsliebling erkoren. Er ist nicht nur auffällig (in England wurde er kürzlich zum außergewöhnlichsten Pferd der Welt gekürt), sondern auch schnell: In 22 Rennen war er schon unter den ersten Drei. Er gilt als schnellster Schecke der Welt - das ist zwar nicht endgültig zu beweisen, aber bisher hat dieser Behauptung noch kein anderer Schecke widersprochen. An diesem Sonntag (Beginn 13.45 Uhr) wird Silvery Moon versuchen, seinen ersten Sieg in Riem zu holen. Hier war er bisher noch nicht erfolgreich, obwohl einer seiner drei Besitzer Franz Prinz von Auersperg ist, der zweite Vorsitzende des Münchener Rennvereins. Damit ist ein Hingucker garantiert - apropos: Silvery Moon selbst blickt mit einem blauen und einem braunen Auge in die Welt. Er ist eben etwas ganz Besonderes. Dass man ihn als Indianerpferd bezeichnet, findet er übrigens amüsant - "welche Indianer", fragt er. Der Hengst hat nämlich eine eigene Facebookseite. Er postet dort fast täglich, wobei man davon ausgehen kann, dass er das nicht eigenhufig erledigt. 9588 Likes hat seine Seite, fast ebenso viele Abonnenten. Auch als "Rennschecke" wird er oft betitelt, aber da muss man dann genau lesen. Denn eine Rennschnecke (häufiger) ist er eben nicht.