1860 München II:Zu null in Neon

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Die Löwen-Reserve gewinnt dank einer beeindruckenden leistung von Torwart Marco Hiller mit 1:0 beim Abstiegskandidaten TSV Buchbach. Das entscheidende Tor gelingt Ugur Türk kurz vor der Pause.

Es ist der älteste aller Torwarttricks: sich irgendetwas Grelles anziehen, um den gegnerischen Schützen allein durch die Farbenvielfalt seiner Kleidung vielleicht noch aus der Konzentration zu reißen. Offensichtlich hat es Marco Hiller geholfen am Samstagnachmittag beim TSV Buchbach, dem dörflichen Farbtupfer der Regionalliga, denn der Torwart des TSV 1860 München II ließ zum Schlusspfiff nichts als verzweifelte Gegner zurück. Angezogen hatte er ein grünes Trikot, eine neongelbe Hose, gelbe Stutzen und orangene Schuhe. Es könnte freilich aber auch einfach daran gelegen haben, dass Hiller einen richtig guten Tag erwischt hatte. Auf jeden Fall gewannen die Löwen das für sie eher unbedeutende Auswärtsspiel knapp 1:0. Buchbach könnte deshalb in der kommenden Saison zu einem ländlichen Farbtupfer in der Bayernliga werden, die Mannschaft steht nur noch einen Punkt vor einem Abstiegs-Relegationsplatz.

Der ehemalige Sechziger Simon Motz wurde mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt

Die lange ausgeglichene Partie wurde zunächst von einer schweren Verletzung überschattet, der ehemalige Sechziger Simon Motz musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden. Nico Karger hatte dann die erste Möglichkeit für die Gäste, schoss aber nach einem vielversprechenden Konter über das Tor (22.). Kurz vor der Pause aber dann doch die Führung für die Sechziger, Ugur Türk traf nach einem schnellen Gegenstoß zum 1:0, nur einige Sekunden davor hatte Hiller einen Schuss aus kurzer Distanz abgewehrt. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie hektischer, der Buchbacher Patrick Drofa bewarf den Schiedsrichter-Assistenten aus Ärger über eine Entscheidung mit dem Ball, was allerdings ungeahndet blieb (82.). Die Buchbacher drückten auf den Ausgleich, Hiller zeigte mehrere Glanzparaden. "Wir wussten, dass es in Buchbach sehr schwer werden würde", sagte Sechzigs Co-Trainer Denis Bushuew.

Der 20-jährige Hiller, der hinter Maximilian Engl oft nicht zum Zug gekommen war, durfte nach der Winterpause verstärkt auf sich aufmerksam machen, diesmal ist ihm das besonders gut gelungen. Gegner und vermutlich auch Mitspieler werden sich allerdings wünschen, dass er nach diesem Zu-Null-Sieg nicht auch noch aus Aberglaube an seiner Kleidungswahl festhält.

© SZ vom 15.05.2017 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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