Fußball-Regionalliga:Gute Antwort

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Bayern II schlägt Bayreuth 5:1 und bleibt Würzburg auf den Fersen

Von Ralf Tögel, München

Am vergangenen Samstag, genau um 19.57 Uhr, hat Lukas Görtler endlich eine Antwort bekommen. Warum er seine Füße jeden Tag in diese engen Schuhe zwängt, warum er sich immer wieder im Training schindet. Denn Samstagabend um 19.57 Uhr hat Lukas Görtler den Rasen der BayArena zu Leverkusen betreten, eingewechselt in der 72. Minute für Claudio Pizarro, 30 210 Zuschauer waren Zeugen seines Bundesliga-Debüts. "Jetzt weiß ich, warum ich Fußball spiele", sagte der 20-Jährige, noch bevor er den Bus nach Hause mit einem seligen Grinsen bestieg. Da fiel die 0:2-Niederlage gegen Leverkusen nicht mehr ganz so arg ins Gewicht.

Ob ihm der 5:1-Sieg der Kollegen zwei Tage vorher ein Trost war, das war in diesem Moment zu vernachlässigen, denn im Normalfall kickt Görtler für die U23 des FC Bayern. Die musste neben Görtler auch auf Rico Strieder verzichten, denn wegen akuter Personalnot hatte Pep Guardiola beide zu den Profis geholt. Weil neben den beiden Bundesliga-Debütanten auch die verletzten Philipp Steinhart (Bänderriss im Sprunggelenk), Kodjovi Koussou (Muskelfaserriss) und Stefan Buck (Zehen-OP) weiter fehlten, hatte nun Trainer Erik ten Hag vor dem Spiel gegen die SpVgg Oberfranken Bayreuth mit einer gewissen Personalnot zu kämpfen, doch das ist Teil des Entwicklungsprogramms für Bayern-Profis. Entsprechend gut kam der scheidende Niederländer - er wird in der kommenden Saison den FC Utrecht trainieren - mit dieser Spieler-Verknappung zurecht. Für Görtler rückte Kapitän Tobias Schweinsteiger in die Anfangsformation, für Strieder spielte Riccardo Basta von Beginn an.

Beides Akteure, die davon berichten können, dass der Konkurrenzkampf bei den kleinen Bayern ebenfalls recht fordernd ausfällt, beides Akteure, die im Spiel gegen Bayreuth die unerwartete Chance nutzten. Basta traf zum 3:1 (73.), Schweinsteiger steuerte in den Schlussminuten einen Doppelpack (84., 86.) zum Kantersieg bei. Dass ten Hag nicht restlos zufrieden war, lag an den Gästen, die das 1:0 der Bayern durch Gerrit Wegkamp (34.) nach dem Wechsel dank Dominik Stolz (52., Foulelfmeter) egalisierten und dann lange gleichwertig waren. "Wir haben sehr gut angefangen, danach hatten wir gegen einen guten Gegner einige Probleme. Nach der erneuten Führung haben wir die Konter stark zu Ende gespielt" resümierte ten Hag.

Auch Rico Strieder hatte trotz des 0:2 ein versöhnliches Fazit parat, er stand sogar in Guardiolas Anfangsformation: "Auf so ein Erlebnis habe ich gewartet und lange darauf hingearbeitet."

© SZ vom 04.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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