Landesliga Südwest:Eine Chance auf Erfolg

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Erleichterung: Maximilian Schuch (Nummer 8) hat das 1:0 für den SC Oberweikertshofen erzielt. (Foto: Günther Reger)

Mit dem 3:1 gegen Illertissen nährt der schwach in die Saison gestartete SC Oberweikertshofen die Hoffnung, die Relegation diesmal umgehen zu können.

Schlusspfiff. Die Spieler reißen die Arme nach oben, Manager Uli Bergmann ballt triumphierend die Faust; auch Trainer Sven Kresin jubelt, als am Samstag der 3:1-Heimsieg des SC Oberweikertshofen gegen den FV Illertissen II feststeht. Alle Beteiligten bilden einen Kreis und feiern mit der "Humba" die drei Punkte. Die Erleichterung ist nur zu verständlich: Viel ist dem SC Oberweikertshofen in dieser Landesliga-Vorrunde nicht gelungen. 16 Punkte zur Halbzeit der Saison waren nur zwei mehr als in der vergangenen Spielzeit, und die endete in der kräfteraubenden Relegation. Der Erfolg zum Rückrundenstart gegen den Tabellenzweiten hievt den SCO auf Platz 13, einen Rang über den Strich.

Ein weiteres Mal Relegation wollen sie beim SCO unbedingt vermeiden. Trainer Kresin, der vom TSV Landsberg gekommen ist, weiß seine Mannschaft gut einzuschätzen. "Wir haben nicht die überragenden Fußballer, da müssen Kampfkraft und Leidenschaft dominieren", meinte Kresin nach dem Sieg gegen Illertissen. "Heute hat die Einstellung gepasst. Wir haben mehr investiert und sind griffiger in den Zweikämpfen gewesen als der Gegner", fand der Trainer. Kresin war zufrieden.

In der Tat: Mit dem Oberweikertshofer Pressing kamen die Gäste überhaupt nicht zurecht. Das 1:0 für den SCO fiel nach einem schnellen Konter Sekunden vor der Pause durch ein Eigentor der Illertisser. "Das Tor haben wir erzwungen", bestand Kresin auf seiner Wahrnehmung.

Die Gäste spielten ab der 57. Minute in Unterzahl, als ihr Torjäger Ruben Lemke nach einer verbalen Grätsche gegen den Schiedsrichter mit Gelb-Rot vom Platz musste. Das machte es den Gastgebern leichter, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Den Elfmeter nach einem Foul an Mehmet Ayvaz verwandelte Maximilian Schuch sicher zum 2:0 (63.). Dem 1:2-Anschlusstreffer (70.), als die SCO-Abwehr nach einem Freistoß Simon Fischäß übersah, ließ Kresins Elf postwendend das 3:1 (71.) folgen. Daniel Jais hatte einen präzisen Flankenball von Ayvaz unhaltbar ins Tor geköpfelt. Jais, 24, ein kompakter Stürmer, den Kresin von Landsberg mit zum SCO gebracht hat, hätte kurz darauf auf 4:1 erhöhen können. Doch sein Elfmeter flog einen Meter über den Balken.

Manager Uli Bergmann war im Sommer nicht untätig. Zwölf neue Spieler sollten den angestrebten Mittelfeldplatz sichern helfen. Doch wie immer beim munteren Kommen und Gehen auf Oberweikertshofens Höhen musste sich die Mannschaft erst finden. Die Tendenz ging nach einem gelungenen Saisonstart wieder steil nach unten bis auf Platz 14. "Wir haben ein Loch gehabt durch die lange Relegation", erklärt Bergmann die Negativserie. Zudem hatte der SCO ein Torwartproblem. Der neue Keeper Georgios Blantis vom FC Pipinsried musste sich einer Mandeloperation unterziehen und fiel acht Spiele lang aus. Dem jungen Ersatztorhüter Joan Pedro Werneck da Silva, 20, unterliefen Fehler, die den einen oder anderen Zähler kosteten. Zur Rückrunde hat sich für Kresin eine erste Formation herausgeschält, die durchaus konkurrenzfähig ist. Mit der Achse Blantis, Peter Herger als Sechser, dem erfahrene Mittelfeldmann Ömer Kanca, Patrick Lapper und Stürmer Jais soll der Trend nach oben gehen. Zu den erfahrenen Akteuren gehören auch Innenverteidiger Daniel Barna, 31 und Kapitän Alexander Greif, 27. Der Außenverteidiger impft seinen Mitspielern immer ein, dass im Mannschaftssport Fußball einer für den anderen da sein muss. Trainer Kresin weiß, dass der SCO-Kader für die Landesliga zu dünn ist. Denn hinter dieser Anfangsformation sitzen nur junge Talente um die 20 Jahre auf der Bank, denen es noch an Erfahrung und Können mangelt. Doch mit der Erkenntnis aus der Vorstellung gegen die Regionalliga-Reserve aus Illertissen verbreitete Kresin Hoffnung: "Wenn wir so wie heute spielen, können wir jeden schlagen." Dafür will er weiter "akribisch arbeiten", um, wie er sagt, "dem Erfolg eine Chance zu geben."

© SZ vom 30.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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