Landesliga-Relegation:Endlich wieder oben

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Leitfigur: Moosinnings Kapitän, der frühere Großbardorfer und Ismaninger Johannes Volkmar. (Foto: Stephan Goerlich)

Der FC Moosinning gewinnt auch das Rückspiel gegen Erkheim und steigt erstmals seit 1986 in die Landesliga auf.

Von Nico Horn, Moosinning

Am frühen Sonntagabend um exakt 19.04 Uhr war das große Ziel endgültig erreicht: Der FC Moosinning kehrt nach einem 2:1 (2:1)-Heimsieg im Relegationsrückspiel gegen den TV Erkheim nach einer 32 Jahre andauernden Phase des Darbens in den unteren Amateurklassen wieder in die Fußball-Landesliga zurück. Nach dem Schlusspfiff folgte das übliche Szenario: Siegestaumel der gelösten Spieler und ausgelassen jubelnde Fans, die sich gegenseitig die ersten Bierduschen verabreichten. Mittendrin der Architekt des Erfolgs für den Klub aus dem Landkreis Erding: Trainer Xhevat Muriqi, 44, Spitzname "Jacky", der im vergangenen Sommer beim Bayernligisten FC Ismaning nach 18 Jahren in den verschiedensten Positionen im Verein (Spieler, Co-Trainer, Cheftrainer) nicht mehr erwünscht war. Er führte Moosinning nach einem großen personellen Umbruch zur Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Nord und nun über die Relegation zum Aufstieg. Jeder wollte ihm mindestens die Hand schütteln, die Gratulanten standen Schlange.

Nach dem klaren 5:0-Auswärtserfolg des FCM im Hinspiel am Donnerstag hatten die Fans schon vor dem Spiel Konfetti regnen lassen. Dennoch ging es beim zweiten Aufeinandertreffen vor etwa 700 Zuschauern in Moosinning deutlich emotionaler zu als man das erwarten konnte. Dabei war schon nach nicht einmal fünf Minuten klar, dass es keine Verlängerung geben würde: Christian Reiser nutzte nach einem Einwurf eine Unaufmerksamkeit in der Deckung der Gäste und schloss humorlos flach aus der Distanz ab - 1:0 für den FCM. Aus heiterem Himmel kamen die Erkheimer zum Ausgleich: Stefan Oswald setzte sich auf der linken Seite durch, seine Hereingabe konnten die Moosinninger nur blocken, Peter Müller stand am richtigen Fleck und drückte die Kugel zum 1:1 über die Linie (26.). Doch noch immer fehlten den Erkheimern nicht weniger als fünf Tore, dementsprechend spielte Moosinning auch weiterhin selbstbewusst auf: Daniel Mömkes (29.) und Kapitän Johannes Volkmar (31.) vergaben gute Chancen, dann traf Ivan Sadric nach einem missglückten Rückpass eines TVE-Verteidigers die Querlatte (36.). Sechs Minuten später war Mossinnings Shpetim Sulimani auf dem Weg zum Tor, als ihm Keeper Markus Stetter mit vollem Risiko entgegensprang und ihn dabei traf: Schiedsrichter Thomas Berg (Landshut/Au) entschied sich für die umstrittene Doppelbestrafung, schickte Stetter wegen der Notbremse vom Platz; den fälligen Elfmeter verwandelte Junis Ibrahim zum 2:1 (45.). Doch noch immer war nicht Pause, in der Nachspielzeit leistete sich der bereits verwarnte Oswald ein überflüssiges Foul, die Folge war Gelb-Rot und eine völlig aussichtslose Situation für die Gäste zur Pause: Sie waren nun mit zwei Mann in Unterzahl und lagen in der Addition mit 1:7 im Hintertreffen.

Ziemlich angefressen kamen die Gäste aus der Kabine, doch nach und nach beruhigte sich das Szenario. Die Moosinninger verzichteten darauf, den dezimierten und frustrierten Gegner durch besonders engagiertes Offensivspiel und ein daraus eventuell resultierendes Schützenfest weiter zu provozieren, so plätscherte die Partie in der zweiten Halbzeit über weite Strecken ohne Höhepunkte vor sich hin. Einzig zwei Distanzschüsse feuerten die Gastgeber noch ab auf das Tor der bemitleidenswerten Schwaben, die in der dortigen Bezirksliga Süd Vizemeister geworden waren: Der erste war ein Freistoß von Ibrahim, den Erkheims eingewechselter Ersatztorwart Maximilian Schöffel problemlos parierte (79.), der zweite von David Diranko flog über den Kasten (81.). Kurz danach pfiff der Referee ab, die Moosinninger Fete konnte beginnen.

© SZ vom 04.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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