Man kann sagen, der FC Pipinsried hat gerade einen Lauf. Es läuft nämlich gerade richtig bescheiden für den Fußball-Bayernligisten. In der Liga steht die Mannschaft des neuen Spielertrainers Ömer Kanca mit nur einem Sieg auf Relegationsplatz 14. Und die ganz eigenen Gesetze des Pokals haben den Klub aus dem Dachauer Hinterland am Mittwochabend noch mehr frustriert. 0:1 (0:1) verlor Pipinsried in der zweiten Runde des Toto-Pokals beim Bezirksligisten SpVgg Haidhausen. Die Münchner, die in der ersten Runde Landesligist SC Fürstenfeldbruck bezwungen hatten, stehen damit als einziger von insgesamt 24 Kreissiegern im Achtelfinale. Ihr Matchwinner war Maruan Saber Emin, der bereits in der 4. Minute das entscheidende Tor gegen den kriselnden FCP schoss. "Es ist sensationell", sagte Haidhausens Abteilungsleiter Guiseppe Scialdone: "Das Schönste ist nicht der Sieg an sich, sondern die Tatsache, dass er absolut verdient war."
Pipinsrieds Spieltrainer Kanca dürften solche Aussagen schmerzen, andererseits hatte er eine ganz spezielle Argumentationskette für die peinliche Niederlage gefunden: "Auf diesem Kunstrasen war das reiner Zufallsfußball. Der Platz war nicht eben, außerdem zu klein, der Ball ist auch bei unseren Chancen dauernd versprungen." Die ungewohnten Bedingungen auf der Sportanlage an der St.-Martin-Straße wollte Kanca nicht als (einzige) Ausrede gelten lassen: "Unsere Leistung war auch nicht akzeptabel." Aber dann fand Kanca noch ein paar andere externe Gründe für das Scheitern des FCP: "Das Flutlicht war auch schlecht, so dass die Sichtin der letzten halben Stunde schwierig war." Außerdem hätte der Schiedsrichter kurz vor dem Schlusspfiff zwei klare Elfmeter für Pipinsried pfeifen können. "Auf dem Großfeld hätten wir sie jedenfalls locker weggehauen." Nun ja.
Landesligist FC Deisenhofen haderte übrigens in seiner Pokalpartie weder mit dem Platz noch mit dem Flutlicht. War ja auch ein Heimspiel gegen Regionalligist Memmingen. 0:2 verlor Deisenhofen - mit einer sehr anständigen Leistung.